Familienunternehmen fördern ihre Zukunftsfähigkeit

Familienunternehmen investieren vergleichsweise stark in Forschung und Entwicklung und weisen eine hohe Eigenkapitalquote sowie eine höhere Gesamtkapitalrentabilität als andere deutsche Unternehmen auf. So lautet das Ergebnis der Studie „Die größten Familienunternehmen in Deutschland“, für die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Deutsche Bank und das Institut für Mittelstandsforschung Bonn mehr als 2600 Familienunternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro untersuchten.

Danach entfallen zwar lediglich 0,1 Prozent aller Unternehmen in Deutschland auf große Familienbetriebe, doch erwirtschaften diese 18 Prozent der Gesamtumsätze aller deutschen Unternehmen und engagieren rund 14 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland. Zudem würden große Familienunternehmen überdurchschnittlich stark in ihre Zukunftsfähigkeit investieren. Beispielsweise läge ihre Aufwandsquote bei Forschung und Entwicklung (F&E) mit 4,8 Prozent über dem Forschungs- und Entwicklungsaufwand aller F&E-treibenden Unternehmen von 3,9 Prozent.

Um diese Zukunftsfähigkeit zu steigern, befürworte der BDI die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung, wie sie in anderen Industriestaaten bereits selbstverständlich ist. „Zwar nimmt der Staat zunächst vier Milliarden Euro weniger Steuern ein. Aber aus der Forschungsförderung ergeben sich zwölf Milliarden Euro zusätzliche Wertschöpfung – knapp ein halbes Prozent des Bruttoinlandsprodukts“, sagt Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses.

Als Familienunternehmen seien Unternehmen definiert worden, wenn maximal zwei Familien mindestens die Hälfte der Unternehmensanteile halten und mindestens ein Familienmitglied in der Geschäftsführung tätig ist oder wenn maximal drei Familien mindestens die Hälfte der Unternehmensanteile halten. Diesen sei es besser als anderen Unternehmen gelungen, ihre finanzielle Stabilität zu erhöhen. Denn die Eigenkapitalquote von Familienunternehmen sei 2007 überproportional auf 30,8 Prozent gestiegen, während die durchschnittliche Eigenkapitalquote aller Unternehmen in Deutschland bei rund 20 Prozent lag.

„Die Ergebnisse der Studie unterstreichen eindrucksvoll die Bedeutung einer soliden Eigenkapitalausstattung als Risikopuffer für wirtschaftlich schwierige Zeiten. Nur mit einer guten Eigenkapitalausstattung können Unternehmen zusätzliche Kredite für Investitionen aufnehmen und Wachstum finanzieren“, erklärt Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank. Im Jahr 2007 hätten große Familienunternehmen gegenüber 3,9 Prozent im Vorjahr im Durchschnitt eine Umsatzrentabilität von 3,8 Prozent erzielt, wohingegen die nicht-familiengeführter Großunternehmen im gleichen Zeitraum auf 2,3 Prozent zu beziffern sei.

www.bdi.eu,
www.deutsche-bank.de,
www.ifm-bonn.org