Rolke und Koss untersuchen in ihrem Branchenvergleich vor allem, was erfolgreiche Banken besser machen als andere, die nachweislich weniger gut kommunizieren. Als Erfolgstreiber identifizieren sie das Ausrichten und regelmäßige Überprüfen der Kommunikation am Leitbild, das abteilungsübergreifende Koordinieren der Kommunikation, das Entwickeln und interne Verankern der Markenphilosophie, das proaktive und regelmäßige Betreiben der Medienarbeit und das Kontrollieren und Steuern aller Kommunikationsaktivitäten.
So belegen die Forscher, dass Unternehmen, die sich nach ihrem Leitbild richten, deutlich offensiver kommunizieren. Ihre Kommunikationsaktivität sei im Durchschnitt um 25 Prozent höher als die der anderen. Auch zeige sich, dass rund 70 Prozent der Banken über ein Leitbild verfügen, aber nur die Hälfte es auch tatsächlich als Richtschnur für die eigene Kommunikation nutze. Die andere Hälfte leide offenkundig unter „abgestorbenen Leitbildern“, von denen keine Kraft ausgehe. Das sei schlimmer, als gar kein Leitbild zu haben, erklärt Rolke.
Für die Erhebung testeten die Wissenschftler 62 Privatbanken. Die Hypo- und Vereinsbank (HVB) rangierte in der Spitzengruppe der Top 10 an erster Stelle, gefolgt von der Postbank, J.P. Morgan, DaimlerChrysler, American Express, Styler Bank, Allgemeine Deutsche Direktbank, S. Broker, BHW Bank und Kredit Plus Bank. Deutsche Bank, Dresdner Bank und Commerzbank beteiligten sich nicht. Quelle: Lothar Rolke/Florian Koss, Value Corporate Communications: Wie sich Unternehmenskommunikation wertorientiert managen lässt, BoD Norderstedt, ISBN-Nr. 3-8334-2890-2.