Nachdem der Indikator Einkommenserwartung im Mai mit einem Minus von 13 Punkten deutlich verloren hatte, stieg er in diesem Monat leicht um 3 Punkte auf einen Wert von Minus 9,9. Der seit Mitte 2003 zu beobachtende Zickzackkurs setzt sich damit weiterhin fort. Auch um die Bereitschaft der deutschen Verbraucher, in nächster Zeit größere Anschaffungen zu tätigen, ist es weiterhin schlecht bestellt. Mit einem Rückgang von 4,5 Punkten auf einen Wert von minus 25,8 Punkten wurde der Anstieg im Vormonat fast vollständig aufgezehrt.
In erster Linie dafür verantwortlich, dass sich das Konsumklima im Sommer weiter verschlechtert, sind die tendenziell weiterhin pessimistische Einkommenserwartung sowie die geringe Anschaffungsneigung. Für Juli prognostiziert der Konsumklimaindikator einen Wert von 3,5 Punkten nach revidiert 4,3 Punkten im Vormonat. Die weiterhin hohe Furcht vor Arbeitslosigkeit – jeder dritte Erwerbstätige in West- und jeder zweite in Ostdeutschland sieht seinen Arbeitsplatz bedroht – sowie die mit der möglicherweise bevorstehenden Neuwahl verbundene Unsicherheit der Verbraucher verhindert, dass die Verbraucher Zurückhaltung aufgeben.
Die Binnennachfrage wird in diesem Jahr vermutlich keinen wesentlichen Beitrag zur konjunkturellen Entwicklung liefern. Schwache Einkommensaussichten, hohe Arbeitslosigkeit sowie Belastungen durch den hohen Ölpreis stehen derzeit einer Ausweitung des Konsums entgegen.