Einbrüche bei Print und das Fallen des „Stern“ unter die Millionenmarke

In dieser Woche gab IVW die Zahlen für das erste Quartal 2008 bekannt: Zu den Verlierern unter den mehr als 340 registrierten Zeitungen und Zeitschriften gehören die wöchentlichen Frauenzeitschriften, die Jugendzeitschriften sowie die Tageszeitungen. Und, viel beachtet: Der Stern fällt unter die Millionenmarke.

Dass der „Stern“ erstmals seit IVW-Messung die magische Schwelle unterschreitet, bewegte die Branche. Verkaufte Gruner + Jahr im Vorjahreszeitraum noch rund 12 500 Exemplare über der Schallgrenze, so waren es im ersten Quartal 2008 nur noch rund 981 016 Hefte (minus 2,8 Prozent). Anders beim „Spiegel“, hier kann sich der Verlag über stabile Verkaufszahlen freuen: die Auflage der Zeitschrift blieb gegenüber dem Vorjahresquartal konstant und zeigt gegenüber Quartal 4/2007 sogar ein leichtes Plus von 43 662 Exemplaren.

Wenig Gutes signalisiert das Minus von 8,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2007 im Segment der wöchentlichen Frauenzeitschriften. Bei den 14-täglichen Frauenzeitschriften ist die „Brigitte“ auf Abwärtskurs, kann aber gegenüber dem Vorquartal leicht zulegen. Reichweitengewinne dagegen beim Ableger „Brigitte Woman“. Bei den monatlichen Frauenzeitschriften trösten leichte Zuwächse von 1,5 Prozent, allen voran die guten Ergebnisse bei „Chica“.

Ebenso wie bei den wöchentlichen Frauenzeitschriften, zeigen sich bei den Jugendzeitschriften sinkende Abverkäufe. Titel wie „Popcorn“ und „Bravo“ verlieren, „K-Club“ legt zu. Anders im Segment Kinderzeitschriften. Hier sorgen Titel wie „Frag doch mal die Maus“, „GEOlino extra“ und „Thomas und seine Freunde“ für ein sattes Plus von 11,4 Prozent, trotz sinkender Werte bei „Micky Maus“. Wie allgemein erwartet, bestätigt der IVW-Quartalsbericht auch rosige Zeiten für das Genre „People“: Die „Bunte“ hält ihre Auflage konstant (718 576 Exemplare), „Gala“ gewinnt (376 265 Exemplare, plus 1,9 Prozent), „InTouch“ (312 435 Exemplare, plus 21,5 Prozent) und „In – das Starmagazin“ (220 190 Exemplare, plus 18,2 Prozent) sind die Stars im Segment.

Die Verlierer und Gewinner bei den Tageszeitungen sorgen insgesamt für ein Minus von 2,1 Prozent. Die „Bild“-Zeitung setzte im ersten Quartal 3 326 202 Exemplare ab (minus 3,4 Prozent), die wöchentliche „BamS“ 1 680 196 Exemplare (minus 4,2 Prozent). Auch die „taz“ und die „FTD“ mussten Federn lassen. Für Ausgleich sorgen „Die Welt“ mit einem beachtlichen Plus von 4,2 Prozent (278 141 Exemplare), die „Süddeutsche“, die „FAZ“ und das „Handelsblatt“. Als größte Gewinner unter allen Print-Titeln erweisen sich Chica (plus 217,6 Prozent), Landlust (plus 84,5 Prozent), auto Tests (plus 77,6 Prozent) und Welt der Wunder (plus 42,3 Prozent). Als größte Verlierer: Frau von heute (minus 38,2 Prozent), E&T für jeden Tag (minus 33,0 Prozent) und Alles für die Frau (minus 28,7 Prozent). -mu

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