„Die mutigen Investitionen der deutschen Fachverlage in hohe Qualität und in spannende Zukunftsmedien tragen heute erste Früchte. Mehr als die Hälfte der Unternehmen konnte sein Ergebnis gegenüber dem Jahr 2009 verbessern“, sagt Karl-Heinz Bonny, Sprecher der Deutschen Fachpresse. Für das laufende Jahr erwarten etwa 48 Prozent der Verlage eine weitere Verbesserung ihres Jahresergebnisses. Der Ausbau der Geschäfte spiegelt sich insbesondere im Wachstum der elektronischen Medien wider. Mit einem Plus von 10,4 Prozent waren sie im vergangenen Jahr die größten Umsatztreiber im Fachmedienmarkt. An den Gesamterlösen mit Fachmedien entfiel auf sie ein Anteil von 13,1 Prozent (396 Millionen Euro). Ein deutliches Umsatzwachstum von 2,6 Prozent verzeichneten auch die sonstigen Dienstleistungen, unter denen vor allem das Eventgeschäft mit sieben Prozent Wachstum kräftig zulegen konnte. Mit Dienstleistungen erwirtschafteten die Fachverlage im Jahr 2010 insgesamt einen Umsatzanteil von 5,6 Prozent (171 Millionen Euro).
Wichtigste Erlösquelle der Fachmedienhäuser blieben die Fachzeitschriften mit einem Umsatzanteil von 59,5 Prozent (1,8 Milliarden Euro). Mit ihnen konnten die Verlage im vergangenen Jahr ebenfalls ein leichtes Umsatzplus von 0,4 Prozent erzielen. Auf Fachbücher und Loseblatt entfiel ein Umsatzanteil von 21,8 Prozent (569 Millionen Euro). Das Anzeigengeschäft im Fachzeitschriften-Segment hat sich im vergangenen Jahr leicht erholt. Hier konnten die Verlage ein Wachstum von 0,6 Prozent erwirtschaften, nachdem im Jahr 2009 mit einem Minus von 17,4 Prozent der größte Umsatzrückgang zu verzeichnen war. Und auch die Aussichten sind positiv: Einen deutlichen Aufwärtstrend im Anzeigengeschäft erwarten für das Jahr 2011 neben den Fachverlagen auch Werbung treibende Unternehmen und Agenturen, das hatte im April bereits die Studie „Werbetrend 2011“ der Deutschen Fachpresse belegt.
Leicht rückläufig waren im vergangenen Jahr hingegen die Vertriebserlöse der Fachzeitschriften (-0,8 Prozent), der Abwärtstrend konnte aber verlangsamt werden (2009: -4,9 Prozent). Ebenfalls nur moderat gesunken ist erneut die Zahl der Fachzeitschriften-Titel am Markt. Wurden im Jahr 2009 noch 3 852 Titel gezählt, waren es im vergangenen Jahr 23 Titel weniger. „Wir beobachten, dass der Trend zu neuen Fachtiteln im Markt ungebrochen ist. Jedoch nutzen die Verlage den Wandel der Medienbranche, um ihr Publikationsportfolio zu bereinigen“, erläutert Bonny.