Die Messbarkeit von heißer Luft

Marketing ist eine Laberdisziplin. Dieses Vorurteil hält sich genauso hartnäckig wie es unwahr ist. Zumindest für Texte kann jetzt der Gegenbeweis angetreten werden. Das Internet-Tool BlaBla-Meter überprüft Texte darauf, wie viel heiße Luft in ihnen steckt. Der Hintergrund des Tools ist die Vermutung, dass Google und Co. mit ähnlichen Algorithmen eine vergleichbare Sprachbewertung durchführen und diese ins Ranking mit einfließen lassen.

Das Verfahren ist einfach: in ein Textfeld gibt man einen deutschen Text von bis zu 15 000 Zeichen ein, klickt auf „Text testen“ und bekommt einen konkreten Bla-Bla-Wert zwischen null und eins. Ist dieser hoch, gibt es vernichtende Kommentare wie diesen: „Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken.

Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist – und wenn ja: wer soll das verstehen?“ Liegt der Wert nahe der Null heißt es etwa: „Ihr Text hat solides Journalismusniveau. Sie liegen im Bereich von Spiegel, Focus oder Süddeutscher Zeitung – also kein Grund zur Sorge.“

So wirklich Ernst zu nehmen ist das Ergebnis nicht. Zumal auch nicht erklärt wird, wie gemessen wird. Spaß macht es dennoch einmal die neueste Strategie oder die letzte E-Mail des Kollegen mal auf den Bla-Bla-Faktor zu testen: www.blablameter.de