Die Berater von KPMG weisen darauf hin, dass die Plagiate darüberhinaus den Wert einer Marke schädigen und die Glaubwürdigkeit des auf Angebot und Nachfrage basierenden Geschäftsmodells nachhaltig untergraben. „Das hat zur Folge, dass die Investitionen der betroffenen Unternehmen etwa in Forschung und Entwicklung nachhaltig zurückgehen – eine gerade für die Technologiebranche gefährliche Entwicklung“, erklärt Bruno Wallraf, Sektorleiter Electronics & Software und Partner bei KPMG.
Viele der befragten Entscheider glauben, dass Produktion und Vertrieb gefälschter Produkte auch auf das organisierte Verbrechen hindeuten. Das häufigste Alarmsignal für Produktfälschungen seien in der Regel extrem niedrige Preise. In der IT-Industrie käme verschärfend hinzu, dass ein Kunde bei einem IT-Produkt, das er für 2 500 Dollar online erwirbt, kaum von einer Fälschung ausgeht. Die Sensibilität für die Fälschung technologisch hochwertiger Produkte sei bei Konsumenten kaum vorhanden.
Die Bandbreite der Schutzmaßnahmen reiche vom Einsatz von Sicherheitsetiketten und Kopierschutz-Technologien über Trainingsprogramme für Mitarbeiter, Geschäftspartner und Endverbraucher bis hin zur Bildung interner Task-Force-Gruppen in einschlägigen Fälschungsregionen. Eine Erfolg versprechende Strategie müsse auch die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Branchenverbänden und Behörden berücksichtigen.