Die erweiterte Shopping Realität

Das Schaufenster der jungen Generationen ist schon lange auf dem Smartphone zu finden. Beschleunigt durch die Pandemie ist der M-Commerce, der die nächste Stufe des E-Commerces über das Mobiltelefon beschreibt, schon längst Realität.

Laut GWI (1) soll der M-Commerce gegenüber des E-Commerces eine 1.4x schnellere Wachstumsrate habe. Er ist also auf dem Vormarsch.
Die Studie „Die Zukunft des Shoppings“ von Snapchat zeigt: Jeder zweite deutsche Käufer der Gen Z und Millennials wählt sein Handy als bevorzugten Kanal beim Einkaufen, und ein ähnlicher Anteil gibt an, dass er nie ohne sein Handy einkaufen geht. (2)

Und auch wenn dieser Trend sich auch über die Pandemie hinaus entwickeln wird, gibt es Kundenbedürfnisse die nicht über einen Onlinekauf gedeckt werden. Es gilt also in Zukunft die Vorteile des On- und Offlineshoppings schlau zu kombinieren um den Kunden ein Erlebnis zu ermöglichen, das ihren Ansprüchen gerecht wird. Eines der Dinge, die Kunden beim Onlineshopping fehlen sind neben der persönlichen Beratung das Anprobieren. Hier kann Augmented Reality einen echten Mehrwert bieten. Das Anprobieren und Austesten von Kosmetik und Produkten im Gesicht, wie z.B. Brillen, ist schon seit einiger Zeit möglich, doch gewann gerade in der aktuellen Situation an besonderer Bedeutung. Und erziele Erfolge. So konnte der Hersteller Clearly durch seine virtuelle Anprobe von Brillen auf Snapchat einen Anstieg seiner Unique Pageviews um 46 % verzeichnen (Snap Inc. internal data June 19 – July 19, 2020). Aber auch Gucci, die einen Schritt weitergingen und Schuhe per AR anprobieren ließen, feierten Erfolge: Nicht nur erreichten sie 18.9 Mio User, sie erreichten auch einen positiven ROA. (Snap Inc. internal data June 28-August 17, 2020) Snapchat ist Vorreiter in den Möglichkeiten des AR Shoppings und immer mehr Marken testen sich hier aus. Und das ist berechtigt: laut einer Analyse der Harvard Business Review, führt die Interaktion mit Produkten, die AR-Erlebnisse erlauben, zu einer 94 Prozent höheren Conversion Rate. (3)
Auf seinem jährlichen Partner Summit stellte Snap weitere Produkte vor, die zeigen, dass die Zukunft des AR Shoppings gerade erst begonnen hat: so zeigten sie das Beispiel einer Modemarke, die ihre Umhängetaschen per Bodytracking auf die Person projiziert und per Gesten gesteuert wird um z.B. weitere Farben anzuzeigen. Und es wurde API Enabled Lenses vorgestellt: zum ersten Mal können Unternehmen dynamisch und automatisiert Real-time Inventory in AR Lenses featuren ohne zusätzlichen Aufwand.

Die virtuellen Möglichkeiten des spielerischen Austesten und Auseinandernehmens von Produkten verändert sich ständig und wird sicherlich in Zukunft auch noch enger mit dem stationären Handel verschmelzen. Es ist daher essentiell für Marken und Retailer die Kundenbedürfnisse des Omnichannel-Einkaufens genau zu verstehen und Technologie und physische Erlebnisse schlau zu verknüpfen um die neue Art des Shoppings jetzt schon mitzuprägen zu können.

Fußnoten:
(1) ‘The Changing Device Landscape’, GlobalWebIndex, 2020.
(2) 2021 Foresight Factory, study commissioned by Snap Inc. 2.073 deutscher Teilnehmer im Mai 2021, mit ineinandergreifenden Quoten, aufgeteilt nach Alter und Geschlecht
(3) Harvard Business Review Article, „How AR is Redefining Retail in the Pandemic“