Die Binnennachfrage in Deutschland zieht an

Der Einkaufsmanager Index (EMI, Ausgabe Januar 2006) stieg gegenüber dem Vormonat von 52.7 auf 53.6 und damit auf den höchsten Stand seit fünfzehn Monaten. Der Frühindikator indiziert die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Werte über 50 sind positiv und bedeuten Wachstum, Werte unter 50 sind ein Zeichen von Schwäche.

Wie die britische Forschungsgruppe NTC Research mitteilt, weiten viele Unternehmen ihre Produktion – getragen von den starken Orderzuwächsen – kräftig aus. Der höhere Auftragseingang sei zum Teil auf das Anziehen der Binnennachfrage zurückzuführen. Die Firmen berichteten, dass nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD die Motivation unter den Industriekunden, mehr als bisher zu investieren, anstieg. Anhaltend robust zeigte sich die Nachfrage aus der Eurozone, den USA und Asien nach deutschen Industrieerzeugnissen. Die Unternehmen verzeichneten ein sattes Plus; der Zuwachs schwächte sich jedoch leicht von 55.5 auf 55.1 ab.

Insbesondere die Hersteller von Vorleistungs- und Investitionsgütern verbuchten im Vergleich zu den Vormonaten
erhebliche Wachstumssteigerungen. Die Konsumgüterhersteller schränkten ihre Produktion ein; Zuwächse bei Auftragseingang und Auftragsbestand weisen aber auf Produktionssteigerungen hin. Die Einkaufspreise lagen auf dem höchsten Stand seit 9 Monaten. Verantwortlich dafür waren Kunststoffe, Öl, Metalle und Energie sowie Verpackungskomponenten (Papier/Pappe).

Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe und Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Er erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V., Frankfurt und wird von der britischen Forschungsgruppe NTC Research, Henley-on-Thames, erstellt. Sponsor ist die Royal Bank of Scotland (RBS).

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