Deutsche verringern ihre Ausgaben

Im Europäischen Durchschnitt sinken die Ausgaben für Geschenke in diesem Jahr geringfügig. Dabei zeigt sich jedoch ein unterschiedliches Bild in den verschiedenen europäischen Ländern: Während die Iren (+8 Prozent) und Spanier (+6 Prozent) deutliche Zuwächse erwarten, sitzt den Verbrauchern in Deutschland (-9 Prozent), Portugal (-6 Prozent), Italien (-6 Prozent) und den Niederlanden (-5 Prozent) das Portemonnaie weniger locker.

Für die Studie European Christmas Survey 2005 befragte die Unternehmensberatung Deloitte 6 800 Verbraucher in neun EU-Ländern. „Vor allem an Geschenken für die Kinder soll nicht gespart werden“, kommentiert Gerald Hellmer, Partner bei Deloitte. Doch auch hier macht die Studie Unterschiede in Europa deutlich: Den Franzosen und den Deutschen ist die Tradition der Kinderbescherung am wichtigsten, während Niederländer und Briten eher bereit sind, daran einzusparen. Bei Lebensmitteln sind es vor allem Briten und, überraschenderweise, Italiener und Franzosen, die einsparen.

Auf der Wunschliste der Europäer hat sich nicht viel geändert: In den meisten Ländern stehen CDs und DVDs an erster Stelle. In Deutschland führen Bücher (43 Prozent), CDs/DVDs/Videos/Kassetten mit 33 Prozent und Kleidung mit 29 Prozent die Wunschliste an. 41 Prozent der befragten Erwachsenen wissen nicht, was sich ihre Kinder wünschen. In Deutschland sind es sogar 74 Prozent. Die Geschenke variieren zwischen „Spaß-Spielzeug“ und pädagogisch wertvollen Produkten. Während Briten, Iren und Deutsche den Unterhaltungswert vorziehen, entscheiden sich die Niederländer und alle Südländer für „nützliche“ Gaben.

„Nachdem die „Aldisierung“ der Konsumlandschaft zu der Einsicht geführt hat, dass niedrige Preise nicht zwangsläufig schlechte Qualität bedeuten, spielt der Nutzwert eines Produkts mittlerweile die wichtigste Rolle. Der Verbraucher ist jederzeit bereit, von einem Marken- zu einem No-Name-Produkt zu wechseln“, erklärt Michael Busch, Partner bei Deloitte. Auch der Wettbewerb der verschiedenen Ladenformate untereinander werde zu Weihnachten mit Vehemenz ausgetragen. Kleine „Hard Discount“-Formate konkurrierten mit Super- und Hypermärkten; besonders der Textil-Einzelhandel müsse sich im Wettbewerb mit den Mode-Abteilungen modernisierter Kaufhäuser beweisen. Die meisten Händler böten einen Mix aus Marken- und No-Name-Produkten und besonders preisgünstigen Angeboten.

Wie die Studie zeigt, stellt das Internet für viele Europäer ein bequemes Hilfsmittel bei ihrer Weihnachts-Organisation dar: 75 Prozent nutzen es für die Suche nach Händlern und Produkten, 54 Prozent für Preisvergleiche und über 50 Prozent erledigen ihre Weihnachtseinkäufe ganz oder teilweise via Bildschirm. Deloitte untersucht seit 1998 jährlich das voraussichtliche Kaufverhalten europäischer Verbraucher zu Weihnachten.

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