Designern und Werbern fehlt Verständnis für gegenseitige Arbeitsweise

Markendesign und Werbung stehen laut Informationen des Handelsblatts immer noch in einem Spannungsverhältnis. Werber würden sich von den Layoutvorgaben der Designer nicht selten eingeengt fühlen, während Designer die zu kurzfristig ausgerichtete Sichtweise der Werber kritisierten. Beschleunigt durch den gegenwärtigen wirtschaftlichen Druck könnte sich die schwierige Beziehung jedoch entspannen.

„Werber und Designer sprechen eine völlig andere Sprache“, sagt Uli Mayer-Johanssen, Vorstand der Designagentur Meta Design in Berlin. Eine Annäherung sei jedoch möglich, weil viele Unternehmen ihre Ausgaben für Kommunikation derzeit zusammenstreichen. Obwohl diese wüssten, dass sich eine gute Markenstrategie langfristig rechnet, würden viele jetzt in kurzfristig wirksame Produktwerbung investieren.

Designagenturen kümmern sich um die erfolgreiche Implementierung einer Marke sowie die daraus resultierende Markenstrategie eines Unternehmens und Werbeagenturen kreieren auf dieser Grundlage ihre Werbekampagnen. Soweit die Grenzen in der Theorie klar abgesteckt seien, würden sie in der Praxis immer mehr verschwimmen. Viele Werbeagenturen hätten mittlerweile eigene Designabteilungen gegründet, um auch auf diesem attraktiven Markt präsent zu sein. „Die Werbeagenturen unterschätzen die bestehenden Kompetenzgrenzen“, sagt Mayer-Johanssen. Noch hätten klassische Werbeagenturen einen kleinen Anteil am deutschen Designmarkt. Bei rund einem Drittel der Markenkommunikation würden Werbeagenturen beauftragt, den Rest teilten sich die spezialisierten Design- und Brandingagenturen. Einer Studie der Fachhochschule Mainz zufolge beauftragten kleinere Unternehmen dabei eher Werbeagenturen, während größere Unternehmen lieber auf etablierte Spezialisten zurückgriffen.

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