China-Crash 2.0: Internetstars Facebook, Amazon, Alphabet und Netflix brechen ein

Alles andere als ein guter Rutsch in 2016: Der Start ins neue Börsenjahr geriet zum Debakel. Am ersten Handelstag 2016 kamen die sogenannten FANG-Aktien, wie der Komplex von Facebook, Amazon, Netflix und Google an der Wall Street genannt wird, schwer unter den Hammer. Der Auslöser wie schon im letzten Sommer: Die Sorge um einen Abschwung der chinesischen Wirtschaft
Mittendrin im weltweiten Ausverkauf: Die Internetstars, die 2015 noch so geglänzt hatten

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So sieht der perfekte Fehlstart ins Börsenjahr aus: Der Dax startete heute um 460 Punkte leichter in 2016 – ein Minus von mehr als 4 Prozent. So schlecht hatte der wichtigste deutsche Aktienindex noch nie ein neues Börsenjahr begonnen. Rund um den Globus das gleiche Bild: Die Weltbörsen befinden sich im freien Fall.

Mittendrin: Internetaktien, die 2015 noch alles überstrahlt hatten. 2016 waren die Ersten indes erstmals die Letzten: Die 2015 hoch gewetteten FANG-Aktien, wie die Wall Street die Anteilsscheine von Facebook, Amazon, Netflix und Google-Mutter Alphabet so griffig als Akronym zusammenfasst, erlitten am ersten Handelstag 2016 schweren Schiffbruch:

Zwischen 3 und 7 Prozent stürzten die Aktien der hoch bewerteten US-Internet-Unternehmen binnen nur 6,5 Handelsstunden ab – vor allem die Gewinner des Vorjahres, Amazon und Netflix, zahlten in der ersten Börsensitzung 2016 nach Herunterstufungen von Analysten (Netflix durch Robert W. Baird, Amazon durch Monness Crespi Hardt), die Zeche für ihre spektakulären Gewinne des Vorjahres.

Der Auslöser für den Kurssturz war indes auf der anderen Seite der Erde zu suchen: Im Reich der Mitte, wo die chinesischen Festlandbörsen so schwer abstürzten, dass die Börsenaufsicht den Handel aussetzen musste. Unmittelbarer Auslöser war ein erneuter Rückgang der chinesischen Industrieproduktion.

China-Crash: Die Geschichte wiederholt sich

Tatsächlich aber treiben Anleger weiterhin die Sorgen um einen Ausfall der Wachstumslokomotive China um: Geht dem Wirtschaftswunder im Reich der Mitte die Puste aus, hat darunter bekanntlich die ganze Welt zu leiden. Damit wiederholt sich die  Geschichte: Keine fünf Monate ist es her, dass die Weltbörsen nach den Einbrüchen an den chinesischen Festlandbörsen hart unter die Räder kamen.

Ein Blick auf die Notierungen von Ende August relativiert den heutigen Kurssturz zunächst: Nach den Kurszuwächsen der letzten Monate erscheint das Minus zu Jahresbeginn bislang nicht mehr als eine überfällige Atempause. CNBC-Marktkommentator James Cramer warnt allerdings angesichts der turmhohen Bewertungen von weiteren Rückschlägen und hält FANG (noch) nicht für den besten Fang…