Brockhaus verschiebt Online- Starttermin der Enzyklopädie

Erst kürzlich war zu hören, dass es keine neue Textausgabe des Brockhaus-Lexikons mehr gebe. Der Verlag wolle den Nutzern stattdessen ein kostenloses Online-Portal anbieten, das sich über Werbung finanziert. Nun heißt es: Der Verlag arbeite wieder an einer gedruckten Ausgabe der 22. Auflage.

Damit haben sich die Gerüchte um eine mögliche Verschiebung des Multimedia-Brockhaus-Starts bewahrheitet. Der für den 15. April geplante Starttermin der Online-Variante wurde auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. „Wir haben einige Anfragen von zusätzlichen Medienpartnern sowohl für den Online-Brockhaus, als auch für die Printversion erhalten, denen wir vor dem Start noch nachgehen werden“, erklärt Klaus Holoch, Pressesprecher beim Verlag Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus. Den Informationen zufolge sei noch kein neuer Starttermin festgelegt. „Die zusätzlichen Optionen werden zuvor geprüft“, heißt es dazu von Holoch.

Trotz der Startverzögerung geht der Verlag von einem Erfolg des Multimedia-Projekts aus. „Wir können auch bei unserem kostenlos zugänglichen Produkt Meyers Lexikon online bereits 14 Millionen Seitenaufrufe pro Monat verzeichnen“, betont Holoch. Der Verlag arbeitet mittlerweile wieder, neben der neuen Multimedia-Version der Enzyklopädie, an der Realisierung einer gedruckten Brockhaus-Auflage. Noch im Februar kündigte der Verlags an, die Print-Produktion mit der aktuellen Ausgabe in Hinblick auf den Internet-Brockhaus einzustellen.

„Eine Print-Ausgabe der kommenden 22. Auflage wird wieder wahrscheinlicher. Die Entscheidung ist erst im kommenden Jahr fällig, wahrscheinlich werden der gedruckte Brockhaus und die multimediale Ausgabe aber nebeneinander produziert“, berichtet Holoch. Mit der 21. Auflage läge man trotz einer nunmehr wieder steigenden Nachfrage noch nicht in dem vom Verlag angestrebten Bereich. „Es ist nicht auszuschließen, dass die Auflagenstärke für die kommende Ausgabe reduziert wird“, meint Holoch. -pte

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