Big Data und HANA beflügeln den Markt

Die Nachfrage nach Software für Business Intelligence und Datenmanagement in Deutschland ist ungebrochen. Das ist das Ergebnis einer Analyse von BARC über den Business-Intelligence(BI)-Software-Markt in Deutschland. Die Lizenz- und Wartungsumsätze überschritten mit rund 1,2 Milliarden Euro klar die Milliardengrenze. Unter den mittlerweile 250 Anbietern konnten einige dreistellige Zuwachsraten vermelden. Für Überraschung sorgten SAP und Blue Yonder.

Der BI-Gesamtmarkt in Deutschland zeigt sich laut der neuen BARC-Studie „Der Markt für Business Intelligence in Deutschland 2012“ in einer guten Verfassung. In den beiden Produktsegmenten „BI-Anwenderwerkzeuge“ und „Datenmanagement-Software“ erhöhten sich die Umsätze mit Lizenzen und Wartung gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Auch die in den letzten Jahren in etwa gleiche Verteilung der Umsätze von 60 beziehungsweise 40 Prozent auf die Produktsegmente BI-Frontends und Datenmanagementkomponenten spricht für Kontinuität. Unter den mittlerweile rund 250 Anbietern mit über 600 Produkten, erwirtschafteten 57 Umsätze von mehr als einer Million Euro, darunter einige mit dreistelligen Zuwachsraten.

Bei näherer Betrachtung zeichnet sich allerdings eine möglich Trendwende ab: Das Wachstum im Segment der BI-Frontends hat sich mit 11,3 Prozent derart verlangsamt, dass es nicht nur hinter dem Vorjahr zurückfällt, sondern auch unter dem im Datenmanagement rangiert, das mit einem starken Plus von 15,6 Prozent (vormals Prozent) aufwartet. Auffällig ist 2012 auch die große Dynamik innerhalb des BI-Frontend-Segments.

SAP konnte hier seine Stellung als Marktführer für BI-Frontends ausbauen, reicht jedoch trotz kräftiger Umsatzzuwächse nicht an die in einzelnen Fällen dreistelligen Wachstumsraten der Konkurrenten heran. Der deutsche Data Mining/Predictive Analytics Anbieter Blue Yonder erzielte mit einem Wachstum von 175 Prozent das insgesamt höchste Wachstum im heimischen BI-Markt. Der Trend zu Big-Data-Lösungen zeigt sich auch an Splunk, die mit ihrer Speziallösung zur Auswertung semi-strukturierter Daten wie z.B. Log-Daten 100-prozentigen Zuwachs erzielen konnten. Andererseits konnten einige Top-Performer des Vorjahres das Vorjahrestempo nicht halten, während andere unter die „Top 10“ aufrückten.

Die Lage im Segment für Datenmanagementkomponenten ist ähnlich zum BI-Segment: Oracle kann seine Spitzenposition im Segment für Datenmanagementkomponenten halten, wächst jedoch langsamer als seine unmittelbaren Wettbewerber. Analytische Datenbanken von SAP oder Exasol und Datenintegrationslösungen von Talend oder Theobald konnten hohe Umsatzzuwächse verzeichnen. So konnte SAP ihre Umsätze um 61 Prozent steigern und seinen Anteil im Marktsegment von 16 auf 20 Prozent ausbauen.

Wenngleich Prognosen für 2013 aufgrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung unsicher sind, so scheint sich dennoch eine weitere positive Entwicklung für den deutschen Business-Intelligence-Markt abzuzeichnen. Erste Rekordzahlen einiger Anbieter scheinen diesen Eindruck zu bestärken. Business-Intelligence-Lösungen sind zudem weiterhin hoch priorisiert auf der Agenda der CIOs und Fachbereiche. Spannend wird indes zu sehen sein, welche etablierten und neu in den Markt drängenden Anbieter es dabei auf die Shortlist der BI-Organisationen schaffen werden.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter www.barc.de/marktzahlen.

(Barc/ak)