Bei IT-Sicherheit von Banken gibt es Nachholbedarf

Drei Viertel der deutschen Banken sehen durch mobiles Arbeiten die Vertraulichkeit von Informationen gefährdet. Das gilt für die Datenablage auf Tablet-Geräten ebenso wie für den E-Mail- und Faxversand von fremden Geräten, wie eine Studie belegt, für die Steria Mummert Consulting und das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) 205 IT-Leiter/CIO, IT-Manager, Vorstände/Geschäftsführer/CEO, Datenschutzbeauftragte oder IT-Führungskräfte aus Unternehmen ab 100 Mitarbeiter befragten.

Danach stufen 70 Prozent der Branchenentscheider die Datenablage auf Smartphones oder das Lauschen durch unbemerkte Zuhörer bei Telefonkonferenzen als sicherheitskritisch ein. Das Remote-Login, beispielsweise im Hotel, hätten 60 Prozent als Sicherheitsrisiko beurteilt.

Ob Trojaner, Viren oder Hacker – ausnahmslos alle Kreditinstitute bauten zwar auf Maßnahmen zur Abwehr gegen virtuelle Angriffe. Zum Umgang mit mobilen Technologien gebe es bisher jedoch nur in der Hälfte der Häuser dezidierte Richtlinien. Darüber hinaus hätten 40 Prozent der Institute angegeben, dass sie keine PIN-Sperre bei Nichtbenutzung des mobilen Endgeräts implementiert haben. Auf eine Verschlüsselung ihrer Nachrichten und Netzwerke beim mobilen Einsatz verzichteten 45 Prozent.

Gleichzeitig setze sich der Mobilitätstrend bei den Banken ungebremst fort. Immer mehr Mitarbeiter würden mit mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets ausgestattet und hätten so auch außerhalb des Büros Zugang zu ihren Daten. Obwohl 70 Prozent der Banken die Datenablage auf Smartphones grundsätzlich als sicherheitskritisch einstuften, gäbe es nur bei 45 Prozent der Institute eine verschlüsselte Ablage auf dem Datenträger mobiler Geräte. Und nur jede fünfte Bank sei in der Lage, im Falle eines Diebstahls des Geräts eine Fernlöschung der Daten vorzunehmen.

„Das Ergebnis der Studie zeigt, dass in der mobilen Sicherheit der Banken Nachholbedarf besteht“, sagt Wolfram Funk, IT-Sicherheitsexperte bei Steria Mummert Consulting. Die Bedrohungsszenarien seien heute einem raschen Wandel unterworfen. Dementsprechend müssten die Institute ihre Sicherheitskonzepte einer Überprüfung unterziehen. Ebenso wichtig sei aber auch ein gutes Patch- und Schwachstellenmanagement, was bedeute, dass Mitarbeiter noch besser geschult und für die Gefahren mobiler Kommunikation sensibilisiert werden müssten.

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