Bald verlinken Netzwerker Profile und nehmen ihre Identität mit

Soziale Netzwerke werden sich künftig nicht mehr ausschließlich auf die Grenzen der eigenen Community beschränken. Wie sich jetzt schon abzeichnet, arbeiten sie an neuen Schnittstellen, um das Phänomen "Social Networking" von den Grenzen der eigenen Community zu lösen.

Bestes Beispiel sind die jüngsten Vorstöße der Branchengrößen MySpace und Facebook, die beide im Laufe der vergangenen Woche ankündigten, ihre Nutzerschnittstellen für Dritte zu öffnen. Auch Google gibt mit „Friend Connect“ den geplanten Start eines Dienstes bekannt, mit dem es möglich ist, ein Teil der Nutzerprofile künftig auch auf andere Communitys zu übertragen. Hintergrund der Strategie ist der Versuch, eine einheitliche Schnittstelle für soziale Netzwerke im Internet bereit zu stellen und das Phänomen „Social Networking“ von den Grenzen der eigenen Community zu lösen.

„Um Gleichgesinnte plattformübergreifend in Kontakt bringen zu können, macht es durchaus Sinn, dass die Grenzen der einzelnen Communitys im Netz überwunden werden“, erklärt Markus Hübner, Web-Experte und Geschäftsführer bei der Agentur Brandflow. Eine einheitliche Profilnutzung wäre ein wichtiger Schritt, der sowohl für Nutzer als auch für Anbieter einige Vorteile mit sich bringe. Bislang wäre eines der Haupt-Hemnisse im Social-Networking-Bereich, dass Nutzer in der Regel mehrere Plattformen verwenden. Dies würde sich nun grundsätzlich ändern, stellt Hübner fest.

Wichtig sei in diesem Zusammenhang vor allem die ausdrückliche Zustimmung der User zur derartigen Nutzung ihrer Daten. „Ich sehe hier ein großes Sicherheitsdilemma. Wenn ein User einer Plattform sein Okay gibt, dass diese seine sensiblen Daten verwenden darf, dann muss er auch wissen, wo diese Daten sonst noch auftauchen“, betont Hübner. Die Datensicherheit müsse zu jeder Zeit gewährleistet sein.

Den Anfang machte MySpace, das bereits am 7. Mai ankündigte, die eigenen Nutzerdaten für Dritte zu öffnen. Nutzer können demnach ihre Profile mit anderen Internet-Services wie dem sozialen Netzwerk Twitter verlinken und ihre virtuelle Identität somit mitnehmen. Auch Facebook hat mit Facebook Connect ähnliche Pläne. Mit Hilfe einer so genannten „Trusted Authentification“ soll der Nutzer darüber entscheiden können, welche Webseiten auf welche Daten Zugriff haben. Das zum Einsatz kommende „Dynamic Privacy“-Prinzip soll dafür sorgen, dass einmal freigegebene Daten automatisch auf den externen Webseiten geändert werden, sobald sich Daten bei Facebook ändern.

Der von Google angekündigte Dienst Friend Connect geht einen etwas anderen Weg. Der Service, der derzeit als Vorab-Version zum Testen zur Verfügung steht, soll es Betreibern von beliebigen Webseiten ermöglichen, ihre Seiten mit Social-Networking-Funktionen auszustatten. Kernpunkte sind dabei Funktionen wie Registrierung, Einladung, Mitglieder-Galerien, Nachrichtenaustausch und Bewertungen sowie alle OpenSocial-Applikationen. -pte

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de.facebook.com
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www.brandflow.at