Auf wen sich Konsumenten in Zukunft verlassen

Gammelfleisch, krebserregende Zusatzstoffe, Medienmanipulationen – noch knapp die Hälfte der Leute glaubt, man könne «den meisten Menschen vertrauen». Eine aktuelle Studie des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) fragt, auf wen sich Konsumenten verlassen.

Am ärgsten steht es um die Politiker. Sie bilden das Schlusslicht unter den Institutionen – gemeinsam mit grossen Firmen: Wer zuverlässige Informationen sucht, wendet sich erst an vierter oder fünfter Stelle an Hersteller oder Händler, wie die Studie «Vertrauen 2.0: Auf wen sich Konsumenten in Zukunft verlassen» zeigt.

Nach wie vor geniessen Experten, Fachkräfte und unabhängige Organisationen eine hohe Glaubwürdigkeit – neben Familie und Freunden. Hingegen gehören die herkömmlichen Quellen – Herstellerinformationen, Werbung, Ratgeber-Publikationen – ebenso zu den Verlierern wie die Medien.

Die Konsumenten verändern ihr Verhalten fundamental. Jahrzehntelang konsumierten sie, was sie kannten und was verfügbar war. Heute machen Suchmaschinen, Handelsplattformen, Preisvergleiche, Verbraucher-Urteile und Selbsthilfe-Foren den Kunden zum wirklichen König.

Denn Konsumenten handeln immer öfter gemeinsam und koordiniert, entwickeln neue Shopping-Praktiken, aus E-Commerce wird Social Commerce: Sie suchen, kaufen, bewerten und nutzen Sachen zusammen mit ihren Freunden, Bekannten und Wahlverwandten. Zweit- und Drittgutachten einzuholen wird einfacher, billiger und damit auch beim Spontankauf zur Regel.

Auf diese Weise verbindet das Internet die Menschen miteinander, schafft emotionale Nähe und kompensiert letztlich mittels der Erfahrungen und Einschätzungen von Millionen anderer Kunden das geschwundene Vertrauen.

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Das Executive Summary der Studie „Vertrauen 2.0“ ist der interessierten Leserschaft frei zugänglich unter: www.gdi.ch/studien

Grafiken Vertrauen 2.0