Apples Werbeplattform lässt nicht mehr lange auf sich warten

Nach der erfolgreichen Markteinführung des Tablet-PCs iPad nimmt Apple den Markt für mobile Werbung ins Visier. Die hauseigene Werbeplattform namens „iAd" soll laut Konzern-Boss Steve Jobs am 1. Juli 2010 an den Start gehen. Dass der Service bei Werbetreibenden auf Interesse stößt, zeigt die Zahl an Vorab-Buchungen für das zweite Halbjahr 2010, die von Seiten des kalifornischen Technologieunternehmens mit 60 Millionen Dollar (rund 50 Millionen Euro) beziffert werden.

„iAd bietet Werbeschaffenden die Emotion des Fernsehens zusammen mit der Interaktivität des Internets und eröffnet Nutzern eine neue Art, Werbung zu entdecken, ohne dass sie dabei zum Verlassen ihrer Lieblings-Apps gezwungen werden,“ schildert Jobs. Mithilfe der Werbeplattform könnten Millionen von iPhone- und iPod-touch-Usern erreicht werden, die bereits das neue Betriebssystem iOS 4 nutzen. Das ist dem Apple-CEO zufolge eine höchst begehrenswerte demographische Zielgruppe für Werbetreibende.

„Mobile Advertising ist an sich noch ein sehr junges Thema. Was seine Massentauglichkeit betrifft, hat sich aber mit der Verbreitung internetfähiger Smartphones in den letzten eineinhalb Jahren sehr viel getan“, stellt Mathias Birkel, Consultant beim Strategieberatungsunternehmen Goldmedia, fest. Für die kommenden Jahre rechnet der Experte in diesem Bereich sogar mit einem mehrstelligen Wachstum. Apple wolle ein Stück vom Kuchen abhaben. Zudem schätzt Birkel, dass mit dem Start von iAd ein strategischer Schritt gesetzt wird, um dem Mitkonkurrenten Google nicht das Feld zu überlassen. Der Technologiekonzern aus Cupertino sei prädestiniert dafür, um das Thema mobile Werbung bei Endkunden voranzutreiben. „Natürlich ist Apple aufgrund seiner enormen Marktmacht auch für Werbekunden besonders interessant. Das Unternehmen umgibt im Moment eine Aura, in der sich jeder Werbepartner gerne sonnt“, erklärt Birkel.

Apple-Chef Jobs zufolge wird iAd schon zum Start über ein reichhaltiges und hochkarätiges Portfolio an Werbekunden verfügen. Dieses umfasse unter anderem Marken wie AT&T, Best Buy, Chanel, Nissan, JC Penney, Liberty Mutual Group, Sears, Turner Broadcasting System oder Unilever. Das für das zweite Halbjahr 2010 veranschlagte Buchungsbudget von 60 Millionen Dollar entspreche mit 48 Prozent beinahe der Hälfte der insgesamt in den USA prognostizierten Werbeausgaben für mobile Displaywerbung für diese Jahreshälfte. pte

www.apple.com/iAd,
www.goldmedia.de