Apple schwebt neue Welt für Software vor

Mit einem virtuellen Softwareladen scheint Apple den Softwarevertrieb revolutionieren zu wollen. Dies könnte den Kauf von Software auf CDs und DVDs nach Informationen der Wirtschaftswoche überflüssig machen. Im Folgenden lesen Sie, wie der Mac App Store funktionieren soll, wer ihn nutzen kann und wo der Unterschied zu Software liegt, die auch so schon aus dem Netz zu laden ist.

Im Prinzip funktioniere Apples Softwareladen ähnlich wie das Pendant für das iPhone. Nutzer würden sich via Internet mit dem
App Store verbinden, das gewünschte Programm auswählen und ihr Passwort eingeben. Der Rest geschehe quasi wie von selbst, sodass sich das gekaufte Programm eigenhändig auf dem Rechner installiere.

Windows-Nutzer könnten den zunächst etwas mehr als 1000 Programmen bietenden Softwareladen von Apple nicht besuchen. Dieser führe ausschließlich Programme, Spiele und Bürosoftware für den Mac. Allerdings stehe auch nicht jedem Mac-Kunden das Angebot offen: Der Shop laufe nur mit dem aktuellen Apple-Betriebssystem „Snow Leopard“. Besitzer älterer Versionen müssten zunächst das aktuelle Betriebssystem erwerben.

Software als Download sei zwar auch für Apple-Nutzer ein alter Hut, doch bisher seien die vielen tausend Programme, die es für das Apple-Betriebssystem OS X gibt, auf unzähligen Anbieter-Seiten oder unvollständigen Softwareportalen im Internet verstreut. Zudem würden Zahlungsmethoden variieren. Dagegen werde das Angebot im App Store gebündelt. Nutzer könnten in Kategorien stöbern, Programme per Stichwortsuche finden, Bewertungen anderer Nutzer lesen und sich in Hitlisten populäre Software anzeigen lassen. Ein Klick soll genügen, um ein Programm zu kaufen, herunterzuladen und auf dem Computer zu installieren, sodass man keine sperrigen Seriennummern mehr eintippen müsse. Abgerechnet werde der Kauf über das iTunes-Konto, mit dem Millionen Mac-Nutzer bereits Musik laden oder Filme leihen.

Zwar ließe sich Software auch weiterhin auf gewohntem Weg installieren, doch sei zu erwarten, dass ein Großteil der Programme für OS X bald im App Store zu finden sein wird – und viele bald nur dort. Darüber hinaus würden sich Anbieter, die ihre Software schon per Internet-Download vertreiben, die Kosten für einen eigenen Online-Shop und die Zahlungsabwicklung sparen. Dies übernehme im Mac App Store dann Apple, wobei der Konzern 30 Prozent Provision vom Verkaufspreis einbehält. Unter Umständen könnten manche Software-Anbieter gar gezwungen sein, ihre Preise anzuheben, um profitabel zu bleiben.

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