Apple Pay startet bei Sparkassen und weiteren Banken

Ein Jahr nach dem Start von Apple Pay in Deutschland können deutlich mehr Verbraucher den Mobil-Bezahldienst des iPhone-Konzerns nutzen als zuvor. Am Dienstag starteten 371 von insgesamt 379 deutschen Sparkassen den Service für ihre rund 50 Millionen Kunden. Auch die Commerzbank und weitere Großbanken sind nun dabei.
Kontaktloses Bezahlen mit dem iPhone oder Smartphone ist weltweit auf dem Vormarsch: Für Apple Pay war Deutschland beim Markteintritt vor einem Jahr bereits das 32. Land. (© Christiann Koepke / Unsplash)

Ein Jahr nach dem Start von Apple Pay in Deutschland können deutlich mehr Verbraucher den Mobil-Bezahldienst des iPhone-Konzerns nutzen als zuvor. Am Dienstag starteten 371 von insgesamt 379 deutschen Sparkassen den Service für ihre rund 50 Millionen Kunden. Als weitere Kreditinstitute kamen in einem Schwung auch Commerzbank, Norisbank und die LBBW hinzu.

Zunächst können – wie auch bei anderen deutschen Geldhäusern bisher – nur von den Banken ausgegebene Kreditkarten und Debitkarten eingebunden werden. Eine Lösung für die in Deutschland sehr viel genutzte Girocard, die viele Verbraucher noch unter dem alten Markennamen EC-Karte kennen, ist noch in Arbeit. Sie soll im kommenden Jahr eingeführt werden, sagte Apple-Pay-Chefin Jennifer Bailey.

Kontaktloses Zahlen mit iPhone und Apple Watch

Mit Apple Pay können die Kunden mit dem iPhone und der Computer-Uhr Apple Watch an der Ladenkasse wie mit einer kontaktlosen Karte bezahlen. Außerdem kann das Bezahlverfahren im Web genutzt werden. Die Nutzer geben die Transaktionen über die iPhone-Gesichtserkennung Face ID oder den Fingerabdruck-Scanner frei. Dadurch liege die Betrugsrate praktisch auf Null, betonte Bailey.

Beim kontaktlosen Bezahlen an der Kasse kommt der NFC-Chip in den Geräten zum Einsatz. Zugang zu ihm haben die Banken nur über Apple Pay und einen speziellen Hochsicherheits-Chip im Gerät, dem sogenannten Secure Element, in dem Apple unter anderem auch Passwörter verschlüsselt speichert.

Apple kritisiert neues Gesetz in Deutschland

In Deutschland wurde Ende November ein Gesetz verabschiedet, das Plattform-Betreibern vorschreibt, Finanzdiensten Zugang zu Infrastruktur wie NFC zu gewähren. Apple kritisierte das Gesetz, sieht für sich selbst aber keinen Handlungsbedarf. Nach Auslegung des Konzerns stellt Apple Pay als technische Methode den Zugang zum NFC-Chip bereit – und erfüllt damit die Vorschrift. „Wenn eine Karte der Apple Wallet hinzugefügt wird, können die Banken entscheiden, ob man damit auch sichere Bezahlvorgänge aus ihren eigenen Apps via NFC auslösen kann. Dafür war kein neues Gesetz notwendig.“

„Die Banken stimmen mit ihrem Handeln ab, indem sie mit uns bei Apple Pay zusammenarbeiten“, sagte Bailey zu dem Gesetz mit Blick auf die aktuellen Neuzugänge und die Entwicklung einer Lösung für die Girocard. Apples System biete den sichersten Weg, mit dem iPhone zu bezahlen. „Der einzige Weg zum NFC-Chip führt heute über Apple Pay“ – und der Konzern sei besorgt, dass es Sicherheit und Daten gefährden würde, wenn es anders liefe.

dpa/tht