Es war das erwartete Nonevent: Nur eine Stunde dauerte Apples erste Keynote seit einem halben Jahr – 25 Minuten lang hielt sich Tim Cook mit Nebenschauplätzen auf, ehe es um neue Produkte ging. Die waren im Vorfeld auch allesamt fast bis ins Detail bekannt.
Wie erwartet, stellte Cook ein neues 4-Zoll großes iPhone vor, das das zweieinhalb Jahre alte iPhone 5s ablöst – das iPhone SE. Die Spezifikationen entsprachen den Erwartungen: Das iPhone SE taktet mit dem aus dem iPhone 6S bekannten A9-Chip und soll damit eine doppelt so schnelle Performance aufweisen wie das iPhone 5s.
iPhone SE startet in Deutschland bei 489 Euro
Wie erwartet, spendierte Tim Cook dem iPhone SE auch eine 12 Megapixel-Kamera, die ebenfalls im iPhone 6s verwendet wird. Möglicherweise enttäuscht dürften Apple-Fans vom Design sein: Es bleibt beim kantigen Rücken des iPhone 5s / 5 – die abgerundete Rückseite bleibt dem iPhone 6 / 6s vorbehalten.
Preislich orientierte sich Apple weitgehend am bisherigen Modell: Das iPhone SE wird in den USA in der kleinsten Speicher-Variante mit 16 GB für 399 Dollar angeboten. Wie beim iPhone 6 und 6s legt Apple jedoch durch einen großen Sprung beim Speicher auf gleich 64 GB den Kauf des 100 Dollar teureren Modells nahe, das für 499 Dollar zu haben ist – so viel kostete bisher das 32 GB große iPhone 5s.
Das iPhone 5s verschwindet
Deutsche Apple-Fans zahlen wegen der monatelangen Euroschwäche, die sich zuletzt allerdings auch wieder weitgehend gelegt hat, deutlich drauf: 489 Euro will Apple für die 16 GB-Version des iPhone SE sehen, das wegen der kleinen Speichergröße kaum noch infrage kommt. Für die 64 GB große Version werden 589 Euro fällig – ein stolzer Preis für ein nur 4 Zoll großes Smartphone.
Die vom gewöhnlich gut unterrichteten Apple-Analysten Ming-Chi Kuo im Vorfeld geschürte Hoffnung auf ein Billig-Smartphone aus Cupertino in Form eines deutlich reduzierten iPhone 5s zerschlug sich indes komplett – das iPhone 5s wurde durch das iPhone SE ersetzt und verschwindet komplett aus dem Angebot. Das iPhone SE kann ab Donnerstag, dem 24. März, vorbestellt werden und ist ab dem 31. März in den Apple Stores erhältlich.
iPad Pro schrumpft auf 9,7 Zoll
Wie erwartet, erhielt auch das mittelgroße iPad nach eineinhalb Jahren eine Generalüberholung – aus dem iPad Air wird nun auch in 9,7 Zoll ein iPad Pro. In den USA startet das Einstiegsmodell des Highend-Tablets, mit dem Tim Cook hofft, den Laptopmarkt aufmischen zu können, bei 599 Dollar für 32 GB Speicher.
In Deutschland werden für Apple-Fans dagegen 689 Euro fällig. Bei dem mittelgroßen Modell mit 128 GB Speicher schlagen 869 Euro zu Buche, für die Maxi-Ausstattung mit 256 GB Speicher ruft Apple 1049 Euro auf. Bestellt werden können die neuen iPads wie das iPhone SE ab diesem Donnerstag, in den Apple Stores erhältlich sind die neuen Tablets aus Cupertino eine Woche später.
Apple Watch wird um 50 Dollar/ Euro billiger – und bekommt neue Bänder
Auch die Apple Watch erhielt eine minimale Auffrischung in Form von neuen Armbändern aus Nylon und Leder. Eine neue Generation der Apple Watch stellte Tim Cook indes nicht vor; vielmehr erhielten die aktuellen Modelle eine Preisreduzierung von 50 Dollar/ Euro. In Deutschland ist die günstigste Version der Apple Watch damit ab 349 Euro zu haben.
Apple kündigte zudem ebenfalls kleine Software-Updates an: iOS 9.3 und eine Aktualisierung von Apple TVs Betriebssystem tvOS stehen ab sofort zum Download bereit.
Die Wall Street regierte unterdessen wenig begeistert auf die neuen Produktvorstellungen aus Cupertino: Die Apple-Aktie, die in Erwartung der Presseveranstaltung im Handelsverlauf um knapp zwei Dollar auf 107,65 Dollar zugelegt hatte, gab die Zugewinne noch im Laufe der Keynote wieder ab und notiert zur Stunde bei 105,50 Dollar wieder leicht im Minus.