Der Gesamtindikator prognostiziere nach revidiert 2,6 Zählern im Juni zwar 2,9 Punkte für Juli, doch bleibe das Konsumklima insgesamt auf niedrigem Niveau. Dennoch würden sich Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Konjunktur bei den Verbrauchern verstärken, nachdem sich Hinweise auf ein Ende der wirtschaftlichen Talfahrt verdichtet hätten. Beispielsweise legten die Konjunkturaussichten moderat zu, wofür der noch recht robuste Arbeitsmarkt ein Grund sein dürfte. Zudem würden die Indikatoren „Einkommenserwartung“ und „Anschaffungsneigung“ gewinnen, wobei das Plus bei den Einkommensaussichten höher ausfalle. Allerdings stehe die Bewährungsprobe angesichts künftig steigender Arbeitslosenzahlen noch aus.
Die Konjunkturerwartung habe im laufenden Monat bereits zum dritten Mal in Folge zugelegt. Mit einem Plus von 5,7 Punkten falle der Zuwachs sogar deutlicher aus als in den beiden Vormonaten. Aktuell weise der Indikator minus 22,6 Punkte auf, womit sich die Erholung auch zur Jahresmitte fortsetze. Konsumenten gingen derzeit davon aus, dass der starke Konjunktureinbruch nach und nach gestoppt werden kann. Dazu könne auch der Umstand beigetragen haben, dass der erwartete Einbruch auf dem Arbeitsmarkt bislang ausblieb und durch verbesserte Regelungen zur Kurzarbeit hinausgeschoben wurde. Allerdings liege der Indikator bei weitem noch zu niedrig, um aus Sicht der Verbraucher bereits von einer beginnenden Erholung sprechen zu können.
Die Anschaffungsneigung könne ihr derzeit gutes Niveau nicht nur verteidigen, sondern sogar noch leicht verbessern. Nach einem Plus von zwei Punkten in diesem Monat weise der Indikator 14,5 Punkte auf. Stimuliert werde die Konsumneigung vor allem durch die sich stark abschwächende Inflation. Kaufanreize würden sinkende Preise darstellen. Denn um Verbraucher zu weiteren Käufen zu animieren, hätten „Abwrackprämien“ auch in anderen Branchen um sich gegriffen. Zudem komme der Anschaffungsneigung die Tatsache zugute, dass Konsumenten den Finanzmärkten noch nicht wieder vollständig vertrauen. Anstatt verfügbare Finanzmittel zu sparen, investierten Verbraucher derzeit tendenziell eher in Konsumgüter.