Adidas atmet nach ersten „Yeezy“-Verkäufen durch

Der Sportartikelkonzern wird nach den ersten Verkäufen seines Bestandes an den gemeinsam mit dem Skandalrapper Kanye West auf den Markt gebrachten Produkten der "Yeezy"-Reihe für das laufende Jahr optimistischer.
Yeezy_Unsplash David Lezcano
Vom Milliardengeschäft zum Verlustbringer: Die Yeezy-Schuhe von Adidas. (© Unsplash/David Lezcano)

Der erwartete Verluste bei Adidas dürfte geringer ausfallen, teilte das Unternehmen am Montag in Herzogenaurach mit. Adidas geht für das Jahr 2023 von einem negativen Betriebsergebnis von 450 Millionen Euro aus, nach zunächst geschätzten 700 Millionen Euro. Die Abschreibungen auf den übrigen „Yeezy“-Bestand wird bei 400 Millionen Euro gesehen, 100 Millionen Euro weniger als zuvor. Dazu kommen Kosten für die strategische Überprüfung von unverändert bis zu 200 Millionen Euro.

Kanye West hatte gemeinsam mit Adidas teure Lifestyle-Produkte auf den Markt gebracht – ein für beide Seiten höchst lukratives Geschäft. „Yeezy“ bedeutete für Adidas Milliardenumsätze, vor allem in den USA, mit sehr hoher Gewinnspanne. Nach antisemitischen Äußerungen von West und erheblichen Druck von außen musste Adidas die Zusammenarbeit und auch den Verkauf der Produkte einstellen.

Einsatz gegen Hass, Rassismus und Antisemitismus

Der Konzern hatte im Mai angekündigt, Teile des Bestandes an Produkten der „Yeezy“-Reihe auch nach der Trennung von dem umstrittenen Musiker zu verkaufen. Ein „signifikanter Betrag“ soll an Organisationen gespendet werden, die sich gegen Diskriminierung und Hass, einschließlich Rassismus und Antisemitismus, einsetzen.

Auch beim Umsatz wurde Adidas etwas zuversichtlicher. Hier erwartet das Management um Konzernchef Björn Gulden einen geringeren Rückgang. So dürften die Erlöse währungsbereinigt im mittleren einstelligen Prozentbereich sinken, nach einem zunächst in Aussicht gestellten hohen einstelligen Prozentbereich.