Mit 2,16 Millionen Lesern bescheinigt die Studie der zweimonatlich erscheinenden Zeitschrift einen Reichweitenzuwachs gegenüber dem vergangenen Jahr von 730 000 Lesern. Das entspricht einem Plus von 51 Prozent. Keine andere der vom Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach untersuchten 252 Publikationen hat binnen Jahresfrist so stark zugelegt. Unter den zehn größten Reichweitengewinnern finden sich mit „TV Digital“, „TV Direkt“ und „TV 14“ drei Fernsehprogramm-Zeitschriften. Dabei weist das Trio einen identischen und zugleich den mit Abstand geringsten Leser-Käufer-Quotienten von 1,4 auf. Auf jedes verkaufte Exemplar im Jahresschnitt 2010 kommen statistisch nur 1,4 Leser laut AWA. Ein überraschend niedriger Wert, da gerade Fernsehmagazine erfahrungsgemäß von mehreren Menschen zugleich genutzt werden. Im Vergleich dazu wird zum Beispiel jedes „Feinschmecker“-Heft von elf Personen gelesen und jede „Sport-Bild“ von acht Personen.
Sechs Titel bringen es laut AWA auf eine Reichweite in zweistelliger Millionenhöhe, fünf davon – drei Ausgaben der „Apotheken Umschau“ (A, B und Kombi A+B) sowie „Einkauf aktuell“ und „ADAC Motorwelt“ – sind kostenlose Angebote. Aus der Reihe tanzt die Kaufzeitung „Bild“, die rund 10,3 Millionen Leser erreicht. Die wichtigste Nachricht für Verleger und Medienmacher verkündete IfD-Mediaforscher Johannes Schneller gleich zu Beginn seiner Präsentation. „Es zeichnet sich eine deutliche Stabilisierung der Printnutzung ab“, kommentierte er den aktuellen Zuwachs von 0,7 Prozent und die Tatsache, dass 99 Titel die Zahl ihrer Leser steigern konnten und der kleinere Teil von 64 Titeln Einbußen beklagte. Von 2007 bis 2010 hatte es noch Reichweitenverluste über alle Segmente hinweg von jährlich 1,3 bis 3,9 Prozent gegeben.
Die höchsten Zugewinne verbuchen dieses Mal Magazine aus dem Segment „Wohnen und Einrichten“ mit einem Plus von 13 Prozent, dahinter folgen wöchentliche Frauenzeitschriften (plus 5 Prozent) und Sporttitel (4,7 Prozent). Hingegen verloren Computerspiele-Zeitschriften (minus 8,2 Prozent) und Stadtillustrierte (minus 5,9 Prozent) am stärksten. Für die im Vergleich zu den Vorjahren kräftigere Nutzung von Zeitungen und Zeitschriften sei die belebte Konsumstimmung in Deutschland mitverantwortlich, erläuterten die Allensbach-Forscher. Eine besondere Dynamik haben neugegründete Publikationen entfaltet. Neben „Landlust“ tragen dazu beispielsweise auch die jungen monatlich erscheinenden Frauenzeitschriften wie „Glamour“, „Instyle“, „Joy“, „Yolie“, „Myself“ bei. Das lässt sich eindrucksvoll belegen: Die untersuchten 50 Neugründungen aus den vergangenen zehn Jahren haben gegenüber 2010 um satte 9,3 Prozent an Reichweite zugelegt.rol
Die Tabelle Reichweitengewinner gibt es hier.