Junge Erwachsene bevorzugen Streaming

Streaming ist unter den jungen Deutschen beliebter als das lineare TV. Zu diesem Ergebnis kommt eine YouGov-Studie. Eine Untersuchung von Kantar für AGF zeigt, welche Streaminganbieter zulegen und welche nicht.
Klassisches TV oder Streaming? Die Auswahl wird immer größer. (© Unsplash/Dario)

Der Anteil der 18- bis 34-Jährigen an der Gesamtbevölkerung, die lineare TV-Formate favorisieren, liegt nur noch bei drei Prozent. Dagegen präferieren 12 Prozent der Gesamtbevölkerung im gleichen Alter mittlerweile Streaming-Formate. Eine Analyse von YouGov hat untersucht, in welchen Eigenschaften sich diese beiden Zielgruppen noch unterscheiden.

43 Prozent der jungen Streamer*innen sind weiblich, bei den jungen TV-Schauer*innen sind es nur 33 Prozent. Während TV-Schauer*innen Nachrichten öfter über das TV konsumieren (51 Prozent vs 39 Prozent), beziehen die Streamer*innen ihre Nachrichten eher über anderen Quellen wie zum Beispiel über die Website einer Zeitung oder Nachrichten-Apps. Betrachtet man die Mitgliedschaften in den sozialen Netzwerken, so sind auf den Kanälen Instagram, TikTok und LinkedIn prinzipiell mehr Streamer*innen vertreten.

(Quelle: YouGov)

Auch das Thema Nachhaltigkeit wird in den beiden Zielgruppen unterschiedlich beurteilt. So stimmen 72 Prozent der Streamer*innen der Aussage „Firmen und Marken sollten sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreiben, wenn sie Veranstaltungen organisieren“ zu, während von den TV-Schauer*innen nur 61 Prozent dieser Meinung sind. Entsprechend vertreten auch weniger Streamer*innen das Statement „Mein ökologischer Fußabdruck ist mir egal“.

(Quelle: YouGov)

Nutzungszahlen der Streaming-Angebote

Natürlich ist naheliegend, dass die Streamer*innen häufiger Netflix abonnieren als die TV-Schauer*innen (53 Prozent vs. 28 Prozent). 63 Prozent von ihnen geben an, amerikanische Sendungen deutschen vorzuziehen; bei TV-Schauer*innen sind es lediglich 48 Prozent.

Doch auch die Nutzung der verschiedenen Streaming-Anbieter verändert sich: So kommt die aktuelle AGF Plattformstudie, die von Kantar zwei Mal im Jahr durchgeführt wird, zu dem Ergebnis, dass die Nachfrage nach Netflix (+2,8 Prozent) und Prime Video (+1,3 Prozent) seit der letzten Erhebung wieder gestiegen ist. Aber auch die Nachfrage nach öffentlich-rechtlichen Sendern hat zugelegt (+2,9 Prozent).

Lediglich die YouTube-Nutzung ging um 3,3 Prozent zurück und Disney+ musste einen Buchungsrückgang von 0,7 Prozent verzeichnen. „Insbesondere die 14- bis 29-Jährigen und die 30- bis 49-Jährigen sorgen für einen Anstieg bei Netflix und Prime Video, während für den Rückgang bei Disney+ aufgrund der Ausrichtung der Plattform auf das junge Publikum vor allem die 14- bis 29-Jährigen verantwortlich sind“, erklärt die AGF-Vorsitzende Kerstin Niederauer-Kopf diese Entwicklungen.

(cd, Jahrgang 1996) war von Mai 2021 bis November 2022 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft. Nach abgeschlossenem Soziologiestudium studierte nun Design Management im Master. Sie begeisterte sich für Marketing, Design und gesellschaftliche Themen.