Gute Nachrichten, ermutigende Ergebnisse, mehr Optimismus! 

Die Menschen sind viel handlungsbereiter als wir denken. Das müsste bloß ordentlich kommuniziert werden. Erste Ansätze sind vielversprechend.
Tag der Hülsenfrüchte am 10. Februar
Die UN weisen mit dem “Tag der Hülsenfrüchte” am 10. Februar auf ihre wichtige Rolle für eine nachhaltige Landwirtschaft hin. (© Unslpash)

Während die einen am vergangenen Samstag fröhlich Karneval feierten, begingen die anderen den Internationalen Tag der Hülsenfrüchte. Für gemüseaversive Norddeutsche ist beides wahrscheinlich gleich absurd. Was jedoch immer mehr Deutsche gemeinsam haben: Sie essen gerne Bio. Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln kletterte im Jahr 2023 um fünf Prozent auf 16,1 Milliarden Euro, meldete der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zum Start der Biofach in Nürnberg und legte auch gleich seinen Bio-Branchenreport 2024 vor. 

Die Sache mit den Hülsenfrüchten ist übrigens wirklich interessant. Die Vereinten Nationen haben ihnen mit dem 10. Februar eigens einen Tag zugewiesen, um auf ihre wichtige Rolle für eine nachhaltige Landwirtschaft und die Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele bis 2030 hinzuweisen. Nach Schätzungen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Hülsenfrüchten bei etwa zwei Kilogramm pro Jahr. Für eine vernünftige Planetary Health Diet – ein Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützt – sind 27 Kilogramm pro Jahr pro Kopf empfohlen. Vielleicht sollten sich mal ein paar schlaue Werbeköpfe um den vermehrten Verzehr der Hülsenfrucht kümmern? 

Mehrheit unterstützt Klimaschutzmaßnahmen 

Gerade beim Thema Klimaschutz könnte eine exzellente Kommunikation viel bewirken: Eine Ihnen hiermit zur Lektüre unbedingt ans Herz gelegte aktuelle Studie von Verhaltenswissenschaftler*innen der Universität Bonn, des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE in Frankfurt sowie der Universität Kopenhagen zeigt: Die Mehrheit der Weltbevölkerung unterstützt Klimaschutzmaßnahmen und ist bereit, Kosten dafür in Kauf zu nehmen. Für die im Fachjournal “Nature Climate Change” veröffentlichte Studie befragten die Forschenden rund 130.000 Menschen. „Die Ergebnisse sind enorm ermutigend“, sagt Armin Falk, Verhaltensökonom und Professor für Volkswirtschaftslehre.  

Die Krux an der Sache – und hier liebe Marketingprofis kommt Ihr ins Spiel: Die Menschen unterschätzen allerorten die Handlungsbereitschaft ihrer Mitbürger*innen. Wer aber nicht daran glaubt, dass andere etwas für den Klimaschutz tun, ist selbst nicht sonderlich motiviert, aktiv zu werden. Die Wissenschaftler*innen kommen zu dem Schluss, dass anders kommuniziert werden müsste: Anstatt die Bedenken einer lautstarken Minderheit aufzugreifen, die jede Form von Klimaschutzmaßnahmen ablehnt, müsse wirksam kommuniziert werden, dass die große Mehrheit der Weltbevölkerung bereit ist, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen und von der Politik erwartet, dass sie handelt. „Der aktuell verbreitete Pessimismus entmutigt und lähmt. Unser Befund legt nahe, dass sich durch mehr Optimismus in Sachen Klimaschutz eine positive Dynamik entfalten lässt“, folgert SAFE-Ökonom Peter Andre.  

Mal ehrlich, eine schönere Steilvorlage kann es doch für Menschen, die in der Marketingkommunikation arbeiten, nicht geben?!  

Kreativindustrie für ein besseres Morgen 

Tatsächlich wird sich die Branche dieser Tage ihrer Verantwortung bewusst: Der GWA startete seine Kampagne #Miteinander für Demokratie“, wie die Kolleg*innen der absatzwirtschaft berichteten. Fast zeitgleich kommt die Nachricht, dass die Werbeprofis Sven Dörrenbächer, Friedrich-Paul Spielhagen und Daniel Koller die neue gemeinnützige Plattform C_SR Creative Social Responsibility ins Leben rufen. Das Ziel: NGOs mit Kreativen zusammenzubringen, um Pro Bono-Aktionen umzusetzen. Die Vision: „als – eine im Ehrenamt vereinte – Kreativindustrie gesellschaftliche Themen für ein ‘besseres Morgen’ voranzutreiben“. Der Launch mit dem ersten Themenschwerpunkt „Demokratie und Freiheit“ ist für den 20. Februar 2024 angekündigt. Mehr Infos gibt es unter www.C-SR.org und auf LinkedIn

Nun ist dieser Green Wednesday ein ganz besonderer, es ist ein Aschermittwoch. Für viele von Ihnen beginnt eine Zeit des Verzichts und des Darbens. Tage ohne Alkohol, Zucker, Kohlenhydrate drohen und das Wetter ist auch schlecht. Da hilft, findet Say Yay, eine Initiative vom Verein für eine Nachhaltige Digitale Gesellschaft nur eins:  #NÖRGELFASTEN. Die bis Ostern dauernde Kampagne läuft auf dem Instagram-Kanal @say_yay_official und auf LinkedIn. Unter www.say-yay.net ist das Nörgelfasten-Set kostenfrei downloadbar. Ziel dieser „sieben Wochen ohne“:  46 Tage lang mehr auf das Dafür als das Dagegen zu blicken. Ich bin dafür! 

In diesem Sinne: Ihnen eine gut gelaunte Fastenzeit! 

(vh, Jahrgang 1968) schreibt seit 1995 über Marketing. Was das Wunderbare an ihrem Beruf ist? „Freie Journalistin mit Fokus auf Marketing zu sein bedeutet: Es wird niemals langweilig. Es macht enorm viel Spaß. Und ich lerne zig kluge Menschen kennen.“