Fünf Tipps zur hybriden Experience für 2024  

Das Thema KI beherrschte im letzten Jahr die Kreativwirtschaft. Doch statt ins Digitale abzuwandern, sollte man mit der hybriden Experience versuchen, die Realität zu erweitern, meint unsere Gastautorin.
thumbnail (7)
Simone Schiebold ist Geschäftsführerin von Flad & Flad. (© Flad & Flad, Montage: Olaf Heß)

Alles auf Digital? Nachdem KI-Anwendungen 2023 in der Kreativwirtschaft der große Durchbruch gelang, scheint es logisch, 2024 noch stärker auf digitale Tools zu setzen. Doch eine selbst auferlegte Beschränkung auf digitale Maßnahmen und Angebote widerspricht der menschlichen Natur. Denn als soziale Wesen verspüren wir den Drang, uns zu treffen, uns auszutauschen und reale Erfahrungen zu machen.  

Die Digitalisierung kann ihre ganze Macht erst dann ausspielen, wenn ihr Spektrum dazu genutzt wird, die reale Welt zu erweitern, anstatt zu versuchen, diese zu ersetzen. Deshalb gewinnt die hybride Experience 2024 – richtig umgesetzt – an Bedeutung. Hierzu möchte ich im Folgenden 5 Tipps geben.  

Tipp 1: Kommunikationslösungen holistisch denken

In Zukunft gilt es, durch die Verschmelzung von analoger und digitaler Welt möglichst viele Synergieeffekte zu erzielen und den direkten, persönlichen Austausch mit den Zielgruppen zu forcieren.  

In diesem Sinne verbindet eine hybride Customer Experience das Beste aus zwei Welten, wenn bei der Kommunikationsplanung von medienübergreifenden Kampagnen das physische Erleben mit digitalen Angeboten kombiniert wird.   

Tipp 2: Love Brands generieren

Das emotionale Aufladen von Love Brands geschieht nicht nur durch hohe Mediaspendings und klassische Kommunikation, sondern durch ein reales Markenerlebnis.  

Wie sehr das dazu beitragen kann, als Marke einen Kultstatus zu erreichen, zeigen zwei renommierte Beispiele: Die STIHL Timbersports und Red Bull Sponsorings, die beide eine erlebnisorientierte Interaktion mit ihren Zielgruppen suchen. 

Tipp 3: Digitale Erlebnisse nicht als Allheilmittel sehen

Digitale Tools bieten vielfältige Lösungen, sind aber kein kommunikatives Substitut für ein reales Erlebnis. Gerade bei komplexen und erklärungsbedürftigen Produkten ist es unbedingt nötig, Produkte live zu präsentieren und Kund*innen ein Ausprobieren zu ermöglichen – abgestimmt auf die jeweiligen spezifischen Eigenschaften des Produkts.  

Tipp 4: Hybrid für Mehrwert in der Customer Journey nutzen

Bei der Abstimmung der Kommunikationskanäle geht es nicht nur darum, digitale Formate und Angebote mit einem Live-Erlebnis zu ergänzen. Vielmehr gilt es, für die Kund*innen einen Mehrwert in der Customer Journey zu schaffen. So können beispielsweise erste Gespräche auf dem Messestand dazu dienen, Kund*innen mit ihren individuellen Herausforderungen im Nachgang in digitale Closed Rooms zu überführen, um sie mit ihrer Expertise im direkten Austausch in die Weiterentwicklung von Produkten einzubinden.  

Tipp 5: Customer Journey nahtlos gestalten

Geschickt kombiniert, sind Online- und Offline-Touchpoints bestens dazu geeignet, eine nahtlos gestaltete, hybride Customer Journey zu realisieren. Von der ersten Information bis zur Kaufentscheidung sorgt dies für ein reibungsloses und konsistentes Erlebnis der Kund*innen und stärkt Markenbindung, Vertrauen sowie Loyalität.  

2024 könnte das Jahr werden, in dem die Synergie von digitaler Innovation und menschlicher Interaktion eine neue Ära der Kundenerfahrung einläutet. In dieser hybriden Landschaft werden Marken, die es verstehen, beide Sphären geschickt zu verbinden, nicht nur überleben, sondern florieren.