Lebenslang lernen im Marketing 

Um mit Veränderungen Schritt zu halten, müssen Markenverantwortliche – egal welchen Alters oder in welcher Position – lernen, an den neuen Situationen zu wachsen.
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Um relevant zu bleiben, ist lebenslange Weiterbildung essenziell. (© Unsplash)

Gerade in den letzten Jahren hat sich gezeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, im Marketing Schritt zu halten mit Markttrends, mit den Wettbewerbern und vor allem mit Themen aus dem Bereich Social Media. Nur so können sie für ihre Zielgruppen relevant bleiben. Laut einer aktuellen Studie der Markenberatung Momentive fehlen den Markenverantwortlichen zudem relevante Daten, um unter dem gesteigerten Druck die Produkte erfolgreich im Markt zu halten. 

Die Frage ist also: Wie dem Ganzen begegnen? „Business as usual“ sei es nicht, sagt Merle Meier-Holsten. Seit Oktober ist die ehemalige CMO von Visa als Leiterin von Bremen Tourismus tätig. Sie hat die Beobachtung gemacht, dass viele Markenverantwortliche die wirklichen Ausmaße der Veränderungen noch gar nicht erkannt haben, sich in einer Corporate Bubble bewegen. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass man einen Schritt zurücktritt und sich überlegt, wie man persönlich mit den Herausforderungen umgehen will, welche Skills schon da sind, und vor allem auch, welche noch fehlen.“ „Upskilling“ müsse ein fester Bestandteil aller Marketingrollen sein und feste Zeiten im Kalender erhalten.  

Im Tagesgeschäft kommt Upskilling oft zu kurz – sowohl die Weiterbildung bei den fachlichen und funktionellen Fragen und Herausforderungen als auch die bei den mentalen Skills oder bei der Grundbereitschaft, Neues zu lernen.  

Events, interne Angebote, Coachings und Podcasts 

Welche Angebote Unternehmen für das Upskilling nutzen können, hängt davon ab, auf welchem Sektor die Erweiterung des Horizonts erfolgen soll. Für Meier-Holsten spielen zunächst mal Veranstaltungen und Messen eine zunehmend wichtige Rolle: „Denn hier gibt es die Möglichkeit, Weiterbildung mit Netzwerken und Events wie Konzerten zu verbinden, was den Erlebnischarakter unterstützt.“ Solche Formate seien deshalb so gut geeignet, weil sie unterschiedlichste Bedürfnisse bedienen. 

Ein zweites probates Mittel zum Upskilling seien firmeninterne Angebote wie Webinare zu bestimmten Marketingthemen. Allerdings, so Meier-Holsten, würden bestehende Angebote trotz ihrer zumeist guten Qualität eher selten genutzt, denn das Tagesgeschäft stehe dem zu oft noch im Weg. Hier geht es also darum, dafür Zeit fest einzuplanen. 

Außer firmeninternen gibt es auch externe Möglichkeiten zur Wissenserweiterung, zum Beispiel Podcasts, die (fast) überall nebenbei konsumierbar sind. Laut Meier-Holsten eignen sich vor allem Angebote von Businessnetzwerken wie LinkedIn oder der OMR. „Es wird immer wichtiger, deutlich über den Lernaspekt hinauszugehen und zugleich ein Erlebnis, zusätzliche Benefits zu schaffen.“ 

Wozu für Meier-Holsten auch gehört, sich über das Gelernte auszutauschen, innerhalb der eigenen Bubble wie auch außerhalb, etwa mit anderen Teams. Und sie denkt noch einen Schritt weiter: „Lernen sollte über alle Zielgruppen hinweg erfolgen – mit unterschiedlichen Stoßrichtungen, Inhalten und Formaten.“ Denn jede*r muss sich darauf einstellen, dass lebenslanges Lernen ein wichtiges Thema bleiben wird. Und daher müsse das Lernangebot auf die jeweilige Gruppe ausgerichtet sein. „Vielleicht hört die Gen Z lieber den Podcast im Strandkorb, während der CMO die Kolleg*innen auf der Republica oder einer anderen Konferenz trifft, einen spannenden Vortrag hört und sich danach abends beim Networking Dinner austauscht.“