Die eigene Arbeitsumgebung nachhaltiger gestalten, wer wollte das nicht. Doch wer sich von einem Strauß an Möglichkeiten überfordert fühlt, tut am Ende womöglich – nichts. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft, rät Einsteiger*innen ins Thema Nachhaltigkeit zur EBM-Formel, also einer Konzentration auf die Bereiche Energie, Bank und Mobilität. Etwa: auf Ökostrom umstellen, Konten zu einer Bank transferieren, die in nachhaltiges Wirtschaften investiert, Dienstauto durch Dienstfahrrad ersetzen. „Das sind einfache Schritte, die jedes Unternehmen direkt angehen kann.“ Es gibt noch mehr. Hier eine Auswahl von Webseiten, Weiterbildungen und Förderungen, die beim Thema helfen.
1 – Nachhaltigkeitscheck
CheckN heißt der Nachhaltigkeitskompass des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.). Ein mehrstündiger Workshop ermittelt den Status quo der betrieblichen Praxis, am Ende stehen Handlungsempfehlungen. Grundlage sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Zielgruppe: kleine und mittlere Unternehmen
Kosten: 2990 Euro zzgl. MwSt.
2 – Inhouse-Beratung
Nachhaltigkeitsberater*innen wie die der Firma Plant Values unterstützen vor Ort bei der Strategieentwicklung oder coachen gezielt, etwa zum Aufbau eines Kennzahlensystems. Den Aufbau unternehmerischen Know-hows fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit einem Zuschuss von maximal 4000 Euro (Gründer) beziehungsweise 3000 Euro (Bestandsunternehmen).
Zielgruppe: Existenzgründerinnen, kleine und mittlere Unternehmen, Freiberufler*innen
Kosten: je nach Anbieter, bis zu 80 Prozent förderfähig
3 – Vom Primus lernen
Der schwäbische Outdoor-Ausrüster Vaude, Vorzeigeunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit, gibt seine Erfahrungen neuerdings in der Vaude Academy weiter: Eine Campus Tour zeigt, wie klimaneutrales Wirtschaften in der Praxis funktioniert. Verschiedene Beratungsmodule, etwa zu Produktentwicklung, Klimabilanzierung oder Lieferantenmanagement, lassen sich zu einem Paket kombinieren.
Zielgruppe: Geschäftsführer*innen, Nachhaltigkeitsbeauftragte und -teams
Kosten: je nach individuellem Beratungsprojekt
4 – Fernkurs Sustainability Manager*in
Eine von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) geprüfte Qualifizierung zum/zur Sustainability Managerin hat die Haufe Akademie im Angebot. Zehn Online-Lerneinheiten vermitteln Wissen rund ums Thema, von Sustainable Change Management über Nachhaltigkeitsmessung bis zu Kommunikation und Marketing.
Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte, Change Agents
Kosten: 1950 Euro zzgl. MwSt.
5 – Nachhaltiges Design
Die Kölner Akademie Ecosign ist seit mehr als 25 Jahren auf nachhaltiges Design spezialisiert. Weiterbildungsseminare haben Schwerpunkte wie zirkuläre Wertschöpfungsketten oder Digitalisierung und nachhaltiges Design. Auch maßgeschneiderte Angebote sind möglich.
Zielgruppe: Designer*innen, Kreative
Kosten: ein Seminar 2195 Euro, fünf Seminare 9990 Euro
6 – Nachhaltig kommunizieren
In einem viertägigen Training bildet die Deutsche Akademie für Public Relations (DAPR) Expert*innen in Nachhaltigkeitskommunikation aus. Es geht um Strategien und Instrumente, aber auch um Reporting und das Thema „Nachhaltigkeit und Marke“. Nächster Termin: August 2022.
Zielgruppe: Kommunikator*innen in Unternehmen und Agenturen
Kosten: 1990 Euro zzgl. MwSt.
7 – Green Banking
Welche Banken haben ein nachhaltiges Geschäftsmodell? Unter fairfinanceguide.de präsentiert der gemeinnützige Verein Facing Finance eine Bewertung von 18 deutschen Geldinstituten. Finanziert wird das Projekt von der schwedischen Entwicklungsagentur Sida und der nordrhein-westfälischen Stiftung Umwelt und Entwicklung.
Zielgruppe: jeder
Kosten: keine
8 – Saubere Energie
Auf Ökostrom umstellen klingt einfach – doch der Begriff ist nicht geschützt. Das gemeinnützige Projekt wirklich-gruen.de zeigt Versorger, deren Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien stammt. Anhand von Postleitzahl und Stromverbrauch lässt sich der günstigste Anbieter herausfiltern.
Zielgruppe: jeder
Kosten: keine
0 €
Es gibt Fördermaßnahmen und Möglichkeiten, sich im Bereich Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln, die keinen einzigen Cent kosten.
9 – Förderprogramme
Oft gibt der Staat etwas dazu, wenn ein Unternehmen in grüne Produktentwicklung oder klimafreundliche Anlagen investiert. Beispiele: Die Klimaschutzoffensive für den Mittelstand der KfW vergibt Förderdarlehen bis zu 25 Millionen Euro. Das Bundesforschungsministerium bezuschusst die Entwicklung klimaneutraler Produkte aus Biomaterialien. Die Exportinitiative Umwelttechnologie belohnt Green-Tech-Unternehmen, die ihre Produkte internationalisieren. Einen guten Überblick über Programme des Bundes, der Länder und der EU gibt die Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums.
Zielgruppe: Start-ups oder kleine und mittlere Unternehmen
Kosten: keine