Ist der Weblog-Boom nur eine Zwischenstation?

Blogger aus den USA suchen nach Investoren für ihre Webseiten. Das berichtet das Wall Street Journal. Wie es in dem Artikel heisst, wagen Weblog-Autoren den Schritt in den professionellen Journalismus. Finanziers seien nicht abgeneigt, das nötige Geld bereit zu stellen.

So habe beispielsweise Alan Patricof, Financier der Apple Computer Inc. und Gründer des New York Magazine, ungefähr eine Million Dollar in die ContentNext Media Inc. investiert, ein Unternehmen, das Tochterfirmen wie PaidContent.org betreibt. Diese Investition sei eine von vielen und drücke die optimistischen Erwartungen aus, die Geldgeber in Blogs setzten. „Verglichen mit der Neugründung von Magazinen bieten Weblogs Vorteile: Bei Printmedien muß man mit Kosten von bis zu 27 Millionen Dollar rechnen und drei bis vier Jahre lang rote Zahlen wegstecken können“, erklärt Patricof.

„Es wird sich in den nächsten sechs bis zwölf Monaten zeigen, wohin die Trends gehen. Ob es in Deutschland dieselben Entwicklungen wie in den USA geben wird, kann ich weder bestätigen noch ausschließen“, erklärt Christoph Salzig, Sprecher des Bundesverbands der Digitalen Wirtschaft. Das Problem mit Inhalten im Internet sei die zweifelhafte Seriosität. Wenn professionelle Journalisten diese Weblogs verfassten biete das eine Chance für zeitnahen, aktuellen Journalismus, ergänzt Salzig.

Momentan zeige die deutsche Wirtschaft noch kein besonderes Investitions-Interesse an Weblogs, die Bedeutung für den PR-Bereich habe man allerdings erkannt. „Viele behalten Weblogs im Auge, um über die wesentlichen Strömungen, Trends und Themen informiert zu sein“, kommentiert Salzig. Möglicherweise sei der Weblog-Boom auch nur eine Zwischenstation. Podcasting und Audioformate legten die Messlatte für Internetjournalismus ziemlich hoch. pte

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