Frosta-Marketingchef: „Transparenz ist elementar“

Teil 2 unserer Serie "Knopf an 2019 - Kopf an, 2020": Im exklusiven Gastbeitrag beschreibt Hinnerk Ehlers, Vorstand Marketing, Vertrieb & Personal von Frosta, welche besondere Herausforderung es für den Tiefkühlproduzenten ist, schon früher als die Konkurrenz auf das Thema Nachhaltigkeit gesetzt zu haben.
Hinnerk Ehlers: "Seit Jahren und auch zukünftig bleiben wir unserem Weg treu, unabhängig davon, was andere in unserer Branche tun." (© Frosta)

Von Hinnerk Ehlers, Vorstand Marketing, Vertrieb & Personal, Frosta

Im Jahr 2019 ist unsere Marke Frosta erneut stark nachgefragt worden. Die letzten Iri-Marktzahlen zeigen ein Wachstum von 20 Prozent zum Vorjahr. Das geht nun schon seit etwa acht Jahren in etwa in dieser Größenordnung. Das Marketing hat einen wichtigen Beitrag zum Wachstum geleistet, denn wie es scheint, haben die Maßnahmen viele neue Kunden an unsere Marke herangeführt. Wir haben den Marketing-Mix wie in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, sind aber unserer Überzeugung treu geblieben: Keine Tricks. Keine Geheimnisse. Echtes Essen. Ohne Zusatzstoffe.

Wir haben uns von unserem klassischen Werbeformat im TV verabschiedet: Peter von Frosta hat sich in der zweiten Jahreshälfte ein Sabbatical genommen.“

Wir haben uns viel damit beschäftigt, relevanter für verschiedene Zielgruppen zu werden. Außerdem haben wir uns von unserem klassischen Werbeformat im TV verabschiedet. Peter von Frosta hat sich in der zweiten Jahreshälfte ein Sabbatical genommen. Unsere TV-Spots haben wir radikal gekürzt. Was für Social Media gilt, kann auch im TV nicht falsch sein. Wir glauben: Es geht auch anders.


Vita: Hinnerk Ehlers

Hinnerk Ehlers ist seit 2010 Vorstand Marketing, Vertrieb & Personal bei Frosta. Bevor er 2009 zum Tiefkühlspezialisten gewechselt ist, stand  der Werbekaufmann und Betriebswirt zehn Jahre lang in Diensten von Beiersdorf. Er war unter anderem Marketing Director und Geschäftsführer der kanadischen Niederlassung des Konsumgüterkonzerns. Nach seinem Studium an der Universität Kiel war Ehlers von 1994 bis 1999 zunächst beim Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé angestellt.


Innovationen waren auch in 2019 ein wichtiger Faktor. Mit einer besonders einfachen Idee konnten wir ein kleines Segment für die Lebensmittelhändler attraktiver machen. Unsere neue Kräuter Klickbox verzichtet komplett auf Plastik. Einige Events haben Frosta für urbane Zielgruppen interessant gemacht. Bei Tim Mälzer haben wir zum Beispiel temporär die erste Frosta Bowl Bar eröffnet und dort mit Radio Hamburg ein paar wirklich nette Aktionstage veranstaltet. Einige Influencer waren vor Ort und haben über ihre Begeisterung für unsere Marke berichtet.

Nachhaltigkeit als Basis der Marketing-Maßnahmen

Das Jahr 2020 gehen wir optimistisch an. Wir sehen viele Chancen, unseren Marketing-Mix weiter zu optimieren und erneut viele neue Verbraucher für unsere Überzeugung zu begeistern. Seit Jahren und auch zukünftig bleiben wir unserem Weg treu, unabhängig davon, was andere in unserer Branche tun. Die Ankündigung der Einführung des Papierbeutels in der Tiefkühlbranche hat für sehr viel positives Feedback gesorgt, welches wir als Ansporn empfinden, unseren Weg weiter konsequent zu gehen. Ein weiterer kleiner Schritt ist nun, Anfang 2020, die Weiterentwicklung unseres Trays für die Schlemmerfilets. Seit Einführung vor fünf Jahren verzichten wir ja bereits auf Aluminium, nun kann unser neues Papp-Tray wie Papier im Altpapier entsorgt werden.

Es freut uns, dass das Thema Nachhaltigkeit nun in der Branche wirklich angekommen ist.“

Dieser Weg ist anstrengend, aber gleichzeitig für jeden von uns unglaublich motivierend. Mit absoluter Überzeugung beschäftigen wir uns stets mit Ideen, noch nachhaltiger zu werden. 2012 wurden wir bereits als „Deutschlands nachhaltigste Marke“ ausgezeichnet. 2018 gab es dann den Ehrenpreis für besondere Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit. Gleichzeitig freut es uns, dass das Thema nun in der Branche wirklich angekommen ist. Nachhaltigkeit wird die Basis für unsere Marketing-Anstrengungen bleiben.

Die veränderte Nutzung der Kommunikationskanäle und die damit einhergehenden notwendigen Veränderungen, auch der Marken-Kommunikation, beschäftigt uns seit Jahren sehr. Da geht es uns ja nicht anders als allen anderen Marken. Da wir jedoch nur über ein kleines Budget verfügen, ist die Herausforderung für uns besonders groß. Durch begrenzte Mittel für individualisierte Kampagnen benötigen wir Top-Kreation und clevere Ansätze, um weiterhin effizient unsere Botschaften zu übermitteln. Das ist auch für unser Agentur-Netzwerk die Aufgabenstellung in 2020. Es sind Themen wie Content Creation, Publishing und Engagement, die uns besonders antreiben. Mit Frosta haben wir sehr viel Content: Unser Reinheitsgebot mit dem Verzicht auf Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Aromen et cetera bietet wirklich hoch relevante Themen, die offensichtlich immer mehr Menschen interessieren.

Offen für Kritik in den sozialen Medien

Transparenz ist für uns elementar. In unserer Branche wird oft kritisiert, dass Lieferketten und Produktion nicht transparent gehalten werden. Wir gehen da auch in 2020 weiter unseren Weg und pflegen hier eine besondere Offenheit. Wir stellen uns in den sozialen Medien jeder Anregung und Kritik. Ohne Agentur, die für uns antwortet. Neben der Kommunikation arbeiten wir weiter an relevanten und differenzierenden Produkten, die neue Verwender für Frosta begeistern sollen. Auch hier bleiben wir uns treu und werden auch zukünftig nur wenig Spielraum für mögliche Start-ups in unserer Branche lassen.

Am Ende lässt sich unser Marketing eigentlich ganz einfach zusammenfassen. We love what we do. Und wir essen selbst, was wir anderen anbieten. Frosta ist für alle da.


Weitere Gastbeiträge von Marketingentscheidern aus der Serie „Knopf an 2019 – Kopf an, 2020″:


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