Es ist Black Friday – und was macht Patagonia?

Ungewöhnliche Aktionen wie die "Don’t Buy This Jacket"-Kampagne im Jahr 2011 und konsumkritische Ansagen am Black Friday sind für Patagonia fast schon eine Selbstverständlichkeit geworden. Was hat sich die Marke 2020 einfallen lassen?
Patagonia
"Buy less, demand more": Was steckt hinter der Botschaft von Patagonia zum Black Friday? (© Patagonia)

Mit Aktionen wie der „Don’t Buy This Jacket“-Kampagne setzt Patagonia seit Jahren auf Provokation rund um die Themen Konsum, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

In diesem Jahr hat sich Patagonia zum Black Friday etwas Neues einfallen lassen: Das US-Unternehmen fordert mit der „Buy less, demand more“-Kampagne seine Kunden und Verbraucher nicht nur dazu auf, weniger zu konsumieren, sondern auch ihrerseits noch mehr von Textilherstellern und Politik einzufordern. Denn nur informierte Konsumenten würden „die Bekleidungsindustrie letztlich dazu zwingen, ihre schmutzigen Praktiken aufzugeben“.

Eigene Kampagnenseite und Manifest per Video

Die Outdoor-Marke hat für die Verbreitung der Botschaft unter anderem eine eigene Kampagnenseite kreiert. Zudem nimmt der neue Patagonia-CEO Ryan Gellert in einem umfassenden Statement unter anderem Politik und Gesellschaft in die Pflicht.

Patagonia selbst versucht ebenfalls, weitere Akzente zu setzen. Beginnend an diesem Black Friday sei Patagonia „die erste Bekleidungsmarke, die gebrauchte Produkte neben neuen“ auf ihrer Website verkaufe, schreibt Gellert unter anderem. So könne der Verbraucher „bei jedem Einkauf leicht eine fundierte Entscheidung treffen“.

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„Marke an Mission von Patagonia ausrichten

Patagonia ist für seine aktive Rolle in der kommerzkritischen Kommunikation bekannt, will das aber nicht als „Anti-Werbung“-Strategie verstanden wissen.

„Wir konzentrieren uns darauf, permanent unseren Unternehmenszweck zu erfüllen – und unsere Marke an den Werten und der Mission von Patagonia auszurichten. Wir nutzen unser Geschäft als Plattform und binden unsere Kundengemeinschaft bei wichtigen Umweltinitiativen ein und mobilisieren sie“, sagte Alex Weller, Marketing Director Europe von Patagonia, im Interview mit absatzwirtschaft.

Patagonia habe sich einem „konsequenten Weg verschrieben, einerseits fantastische Kleidung zu entwickeln und gleichzeitig seine Produktionsabläufe ständig kritisch zu hinterfragen“, so Weller weiter. „Daran anknüpfend folgt dann hoffentlich auch das Geschäft im wirtschaftlichen Sinne.“

(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.