Der Spezialist für Markenschutz hat acht Tipps für das Domain Management formuliert:
1. Markennamen beim Trademark Clearing House eintragen
Markeninhaber sollten ihre Marken bei der von der ICANN eingerichteten Clearingstelle „Trademark Clearing House“ eintragen, um Vorrechte bei der Eröffnung neuer Adressen im Internet zu erhalten und Nachahmer abzuwehren. In den nächsten Jahren soll es immer wieder sogenannte Sunrise-Phasen geben. Während dieser Phasen haben verifizierte Inhaber von Markenrechten die Möglichkeit, Domainnamen, die mit ihren Marken übereinstimmen, bevorrechtigt zu registrieren.
2. Sich mit den neuen gTLDs vertraut machen
Im vergangenen Jahr veröffentlichte ICANN die gesamte Liste der 1.930 Bewerbungen, die rund 1.400 neue TLDs beinhaltete. Für Markeninhaber ist es wichtig, sich nun mit den neuen gTLDs vertraut zu machen und darüber nachzudenken, wie diese ihre Domain-Management- und Markenschutz-Strategien beeinflussen. Hierbei ist die „gTLD Application Database“ von MarkMonitor eine große Hilfe.
3. Existierende Domain-Namen kritisch hinterfragen
Es ist Zeit, einen prüfenden Blick auf die aktuellen Domain-Bestände zu werfen und zu entscheiden, ob es existierende Domain-Namen im Portfolio gibt, die nicht länger benötigt werden. Mithilfe von Domain Traffic Statistiken können Markeninhaber entscheiden, welche Domains sie wirklich benötigen und welche sie aufgrund von wenig oder gar keinem Traffic aufgeben können.
4. Strategien für das Domain-Management überarbeiten
Wichtig ist, unternehmensweite Richtlinien und Verfahren zu entwerfen, die folgende Fragen klären: Wer kann Domains registrieren? Was sollte registriert werden? Und wie können diese Domains genutzt werden? Die Richtlinien sollten zudem den Umgang mit Sicherheitsmaßnahmen wie Domain-Verriegelung beinhalten.
5. Einen professionellen Registrar auswählen
Markeninhaber sollten sich für die Registrierung all ihrer Domains an eine seriöse Drittfirma, einen sogenannten Registrar, wenden. Es ist sinnvoll, mit nur einem Registrar zu arbeiten anstatt mit mehreren. So kann die erwartete Komplexität der Registrierungen vereinfacht werden.
6. Sich mit neuen Schutzmechanismen vertraut machen
ICANN hat eine Reihe von zusätzlichen Schutzmechanismen für Markeninhaber eingeführt, über die sich diese informieren sollten. Dazu gehören unter anderem markenrechtliche Ansprüche, die sogenannten Sunrise-Registrierungen, das Uniform Rapid Suspension System (URS) oder die Post-Delegation Dispute Resolution Procedure (PDDRP). Diese Mechanismen sollen bei rechtsverletzenden TLDs greifen, wenn diese vorsätzlich kommerziell zu Markenrechtsverletzungen genutzt werden. Ziel ist es, Markenpiraterie mithilfe der TLD-Betreiber rascher zu unterbinden.
7. gTLDs überwachen und gegebenenfalls einschreiten
Es ist wichtig, alle neuen gTLD-Anmeldungen, die dem eignen Markennamen ähneln, im Auge zu behalten. Nur so kann die missbräuchliche Verwendung von Markenzeichen und Slogans aufgedeckt und wenn nötig sofort gegen sie vorgegangen werden.
8. Budgets richtig kalkulieren
Die Ausgaben von Markeninhabern werden voraussichtlich steigen. Grund dafür sind Rechnungen für Anmeldegebühren, Trademark Clearinghouse-Gebühren sowie zusätzliche Kosten für die Überwachung von Domain Namen Missbrauch und eventuelle Gegenmaßnahmen. Diese zusätzlichen Ausgaben sollten bei der Kalkulation des Budgets in jedem Fall berücksichtigt werden.
(MarkMonitor/asc – Bild: Beboy/Fotolia.com)