Über Personalthemen zu informieren zahlt sich aus

Vorstandsvorsitzende und Personalverantwortliche, die bei mitarbeiterrelevanten Themen wie Fusionen, Streiks oder Gehaltsverhandlungen selbst öffentlich Stellung beziehen, sorgen für ein positiveres Medienecho als andere. Bei Personalthemen gelang dies 2008 von allen DAX-30-Unternehmen am Besten der Lufthansa, der Deutschen Bank und der Postbank. Das belegt eine systematische Auswertung von 70.000 Artikeln aus 16 regionalen und überregionalen Printmedien durch Prof. Dr. Lothar Rolke von der Fachhochschule Mainz.

„Gerade in turbulenten Zeiten ist mehr Mut von den Personalverantwortlichen gefordert, schwierige Unternehmensentscheidungen zu erklären und damit öffentlich Gesicht zu zeigen“, sagt der BWL und Unternehmenskommunikation lehrende Rolke. Das wirke nicht nur von außen positiv auf das Unternehmen zurück, sondern würde auch die Stellung der Personalabteilung im Unternehmen stärken. Personalmanagement sei nicht nur eine nach innen, sondern immer stärker eine auch nach außen gerichtete Aufgabe.

Am schlechtesten hätten Siemens, Deutsche Telekom und die Hypo Real Estate abgeschnitten. Insgesamt sind Personalthemen in der Berichterstattung aus Sicht des Mainzer Professors aber unterrepräsentiert. So beschäftigten sich nur etwa 5.600 der ausgewerteten Artikel mit Themen, die Mitarbeiter unmittelbar betreffen, während 70 Prozent harte Themen wie Fusionen, Streiks, Gehälter/Löhne, Entlassungen und Restrukturierungen behandelt hätten. Personalverantwortliche seien daher persönlich gefordert, weiche Themen wie Gesundheit oder Karriere, Weiterbildung oder Motivation stärker auf die öffentliche Tagesordnung zu setzen, weil sie Millionen Menschen betreffen.

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