Studien der Woche: Marketing-Gehälter, Werbefilter und erfolgreiche Agenturen

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. Die absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.
Die Gehälter von Marketing- und PR-Fachkräften unterscheiden sich innerhalb der Berufsgruppe je nach Arbeitsort um bis zu 60 Prozent. (© unsplash/Christian Dubovan/ Montage: absatzwirtschaft)

Top 1: Hier verdienen PR- und Marketingfachkräfte am meisten

PR- und Marketing-Fachkräfte verdienen im Schnitt rund 56.800 Euro pro Jahr. Doch die Gehälter unterscheiden sich innerhalb der Berufsgruppe je nach Arbeitsort um bis zu 60 Prozent: Während in Hessen im Durchschnitt über 63.400 Euro Bruttojahresgehalt bezahlt werden, verdienen Fachkräfte in Mecklenburg-Vorpommern nur rund 36.200 Euro. Das geht aus dem aktuellen StepStone-Gehaltsreport 2019 hervor, für den die Online-Jobplattform Brutto-Gehaltsangaben von rund 85.000 Fach- und Führungskräften ausgewertet hat. Hier die Ergebnisse nach Bundesländern und nach Branchen:

Top 5-Bundesländer

Hessen 63.416 Euro
Bayern 60.721 Euro
Baden-Württemberg 58.783 Euro
Nordrhein-Westfalen 57.618 Euro
Hamburg 56.813 Euro

Flop 5-Bundesländer

Sachsen-Anhalt 49.763 Euro
Brandenburg 42.827 Euro
Thüringen 40.964 Euro
Sachsen 40.782 Euro
Mecklenburg-Vorpommern 36.205 Euro

Im Schnitt verdienen PR- und Marketing-Mitarbeiter in den neuen Bundesländern 42.100 Euro und somit rund 27 Prozent weniger als ihre Kollegen in den alten Ländern (55.000 Euro).

Top 5-Branchen

Chemie-Industrie  78.574 Euro
Banken  74.853 Euro
Fahrzeugbau  71.676 Euro
Elektrotechnik  69.313 Euro
Maschinenbau  67.947 Euro

Flop 5-Branchen

Medizintechnik  67.547 Euro
Pharmaindustrie  67.261 Euro
Konsumgüter  64.940 Euro
Metallindustrie  62.885 Euro
IT & Internet  59.413 Euro

Methodik: Für den Gehaltsreport 2019 wurden Gehälter von rund 85.000 Fach- und Führungskräften analysiert, die im Zeitraum von Oktober 2017 bis Oktober 2018 erhoben wurden. Der StepStone Gehaltsreport zeigt die durchschnittlichen Gehälter für Fach- und Führungskräfte, aufgeteilt nach Berufsfeld, Region, Branche und Berufserfahrung.

Top 2: Nutzer von Werbefiltern sind trotzdem offen für Werbung

Jeder fünfte Internetnutzer nutzt Werbefilter (Adblocker), um von digitalen Werbeeinblendungen verschont zu bleiben. Einer der führenden Anbieter für Adblock-Advertising ist das Hamburger Unternehmen AdDefend. Es hat sich 2015 zur Aufgabe gemacht, diese geblockte Reichweite für Publisher und Vermarkter wieder zugänglich zu machen.

Zu einer überraschenden Erkenntnis kommt eine Studie von AdDefend und der Marktforschungsplattform Appinio: Demnach ist die Markenwahrnehmung von Adblocker-Nutzern und regulären Nutzern ohne Adblocker nahezu identisch. Für die Untersuchung wurden 1511 Personen befragt, die Hälfte davon haben  Werbefilter auf ihren PC oder Laptop installiert. Der durchschnittliche Adblocker-Nutzer ist zwischen 18 und 34 Jahre alt, mehrere Stunden täglich im Internet aktiv, überdurchschnittlich gebildet und verfügt über ein hohes Haushaltseinkommen.

Auf die Frage, ob sie in der letzen Woche Werbeanzeigen im Netz gesehen haben, antworteten rund 78 Prozent der Nicht-Adblocker-Nutzer mit ja und immerhin knapp 73 Prozent der Adblocker-Nutzer. An eine oder mehrere bestimmte Marken erinnerten sich 87 beziehungsweise 83 Prozent der Befragten. Marken, die werben, werden dabei mehrheitlich als sympathisch wahrgenommen. Mit 58 zu 53 Prozent besteht auch hier kein signifikanter Unterschied zwischen Nutzern mit und ohne Werbefiltern.

„Häufig werden wir gefragt, warum wir Werbung an Adblocker-Nutzer ausspielen, diese wollten doch gar keine Werbung sehen. Unsere Erfahrungen der letzten Jahre und die Performance auf unserer Reichweite sprechen jedoch eine andere Sprache. Anhand der Umfrage weisen wir nach, dass unaufdringliche Werbeanzeigen von guter Qualität auch Nutzer von Adblockern überzeugen und keine negativen Auswirkungen für Werbetreibende haben“, sagt Dominik Reisig, CEO von AdDefend.

Hier finden Sie die Ergebnisse der Studie im Überblick.

Top 3: Deutsche Internetagenturen 2018 um 12,4 Prozent gewachsen

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat das Internetagentur-Ranking 2019 veröffentlicht. Im Durchschnitt konnten die in Deutschland aktiven Full-Service-Digitalagenturen um 12,4 Prozent wachsen. Die Agenturgruppe Reply – Digital Experience konnte den größten Umsatz erwirtschaften.

Das Internetagentur-Ranking 2019 wird angeführt von Reply – Digital Experience. Die Agenturgruppe konnte 2018 insgesamt knapp 109 Millionen Euro in Deutschland umsetzen. Auf Platz zwei folgt die Plan.Net Gruppe mit rund 98 Millionen Euro, auf Platz drei die PIA Group mit gut 77 Millionen Euro. Die Plätze vier bis zehn: Valtech, diva-e, SinnerSchrader, mgm technology partner, C3 Creative Code and Content, Syzygy und ]init[. Insgesamt weist das Ranking 2019 mehr als 170 Internetagenturen aus. Sie konnten zusammen fast 1,7 Milliarden Euro umsetzen.

Anke Herbener (Digital Changers), Vorsitzende des Fachkreises Full-Service-Digitalagenturen im BVDW: „Das weiterhin positive Wachstum beweist, dass Digitalagenturen von den Unternehmen gebraucht werden, auch in immer mehr Branchen. Dieses Jahr haben wir die Agenturen zusätzlich um Einschätzungen zu verschiedenen Trends gebeten. Dabei kam heraus, dass derzeit vor allem für den Bereich digitale Transformation neues Personal eingestellt wird.“ Marco Zingler (denkwerk), Vize-Präsident des BVDW: „Viele Agenturen haben auch bestätigt, dass Themen wie Work-Life-Balance der Mitarbeiter, die Professionalisierung des Influencer Marketings oder Künstliche Intelligenz deutlich an Bedeutung gewonnen haben.“

Über das Internetagentur-Ranking: Das Ranking der größten Internetagenturen gibt der Fachkreis Full-Service-Digitalagenturen im BVDW seit 2001 mit den Medienpartnern iBusiness, Horizont sowie Werben & Verkaufen heraus. Zum Ranking zugelassen sind Full-Service-Internetagenturen, die als solche mehrere Ebenen der Wertschöpfungskette ihrer externen Kunden im Internet abbilden und im Kern mit der Konzeption, Kreation und technischen Realisierung digitaler Lösungen betraut sind.