Einen entsprechenden Antrag zur Genehmigung habe die Post bei der Bundesnetzagentur eingereicht, wie Sprecher beider Seiten bestätigten. Damit sollen Kunden für das Online-Angebot weniger bezahlen als für einen herkömmlichen Standardbrief mit 55 Cent. Dies ist laut Sprecher Dirk Klasen darauf zurückzuführen, dass das Angebot für die Post kostengünstiger sei, weil die Einsendung elektronisch erfolge. Rückschlüsse auf den noch offenen Preis für den vollständigen Online-Brief, der dem Empfänger auch elektronisch übermittelt wird, lasse der Preisantrag für den sogenannten „Hybrid-Brief“ nicht zu.
Starten soll die Hybrid-Version – halb elektronisch, halb per Boten zugestellt – im Frühjahr. Die Netzagentur müsse daher bis Ende Februar über den Preisantrag der Post entscheiden. Laut Antrag sollen außerdem ein Kompaktbrief zu 73 Cent gegenüber 90 Cent und ein Großbrief 1,19 Euro gegenüber 1,45 Euro kosten. Auch Einschreiben seien möglich. Für große Mengen von mehr als 50 Stück müsse sich die Post die Preise allerdings nicht genehmigen lassen.
Das Angebot richte sich zunächst vor allem an Behörden oder Versicherungen und Banken. Der registrierte Versender könne das Online-Briefportal nutzen, woraufhin seine Sendung von der Post ausgedruckt, kuvertiert und dem Empfänger wie ein herkömmlicher Brief zugestellt werde. Der „Hybrid-Brief“ sei ein erster Baustein des von der Post geplanten datengeschützten Internet-Briefs, der voraussichtlich im Sommer auf den Markt kommt. Bei diesem vollständig elektronischen Angebot unterliege die Post nicht der Vorab-Preisregulierung durch die Netzagentur, da auch der Empfänger elektronisch registriert ist und keine Botenzustellung erfolgt.
Informationen zur Marketingstrategie, die die Post hinsichtlich des Online-Briefs verfolgt, gibt es in absatzwirtschaft 1/2-2010.