Deutschland liegt bei Mental Health vorn

Wie mental gesund und zufrieden sind Arbeitnehmer*innen in verschiedenen Ländern und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Leapsome und Yougov haben dazu Menschen in vier Ländern befragt.
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Um die mentale Gesundheit in Deutschland steht es vergleichsweise gut. (© Unsplash)

Wie steht es um die mentale Gesundheit und die Zufriedenheit der Menschen am Arbeitsplatz? Leapsome, eine Plattform für Personalentwicklung, und das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Yougov haben Arbeitnehmer*innen in Deutschland, den USA, Frankreich und Großbritannien befragt.

Mental Health und Work-Life-Balance

95 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen ordnet ihre mentale Gesundheit als gut ein – der Spitzenwert innerhalb der Studie. Deutschland liegt damit knapp vor Frankreich (94 Prozent), das Vereinigte Königreich kam auf 87 Prozent.

Allgemein gab über die Hälfte der Befragten eine Verbesserung zum Vorjahr an. Gründe dafür seien die Förderung mentaler Gesundheit durch Unternehmensleistungen (94 Prozent) sowie das Gefühl, dass sich die Führungskraft um das seelische Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen sorgt (93 Prozent).

Speziell in Deutschland die Sicherheit des Arbeitsplatzes (29 Prozent) herausragend wichtig. Präsenzpflicht im Büro hingegen ist ein entscheidender Faktor für Jobwechselgedanken (33 Prozent).

„Die höchste Priorität für Mitarbeitende hierzulande ist eine gesunde Work-Life-Balance und Zufriedenheit im Job. Unternehmen müssen verstehen, dass Work-Life-Balance und eine motivierende, auf den einzelnen Menschen ausgerichtete Unternehmenskultur kein ‘Nice-to-have’ ist, sondern eine entscheidende strategische Komponente für Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Das mentale Wohlbefinden des Teams ist Chefsache.“

Jenny von Podewils, Co-Gründerin und Co-CEO von Leapsome

Feedback, Kommunikation und Produktivität

Zwar fühlen sich neun von zehn Mitarbeitende in der Lage, erhaltenes Feedback effektiv umzusetze. Dass Performance-Reviews häufiger stattfinden sollten, finden allerdings 79 Prozent der Befragten. Es bestehe offenbar Bedarf nach einem regelmäßigen Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden, so die Studie.

Fast drei Viertel sind weiterhin unzufrieden damit, wie Ziele und KPI-Messungen in ihrem Unternehmen kommuniziert werden. Dass ihre Organisation die Ergebnisse unternehmensweiter Umfragen mit ihnen teilt, gibt nur knapp die Hälfte an.

Sechs Meetings finden in Deutschland durchschnittlich pro Woche statt. Nur zwölf Prozent der Befragten erachten dies als gut genutzte Zeit. Wettgemacht wird die verlorene Produktivität möglicherweise durch KI. 80 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen nutzt mindestens einmal die Woche eine KI, 86 Prozent finden, dass ihr Arbeitsalltag dadurch produktiver wird.

(fs, Jahrgang 1998) studiert nach einem halben Jahr in der Redaktion des „Nordschleswigers“ in Süddänemark den Master Sozioökonomie und ist seit Januar 2023 Werkstudent bei der absatzwirtschaft. Neben einem breiten Interessensspektrum findet er progressive Themen besonders spannend: Nachhaltigkeit, Sozialunternehmertum oder New Work sind dazu nur einige vieler Buzzwords.