Die Konsumenten gehen in den kommenden Monaten von einer eher verhaltenen Erholung der deutschen Wirtschaft aus. Dies erklärt laut GfK auch den leichten Rückgang bei den Einkommensaussichten, die im August etwas von ihrem sehr hohen Niveau eingebüßt haben. Die Anschaffungsneigung der Bundesbürger hingegen klettert auf den höchsten Stand seit Ende 2006.
Dämpfer bei der Konjunkturerwartung
Nach drei Anstiegen in Folge muss die Konjunkturerwartung der Verbraucher im August erstmals wieder einen Dämpfer hinnehmen, der Indikator bleibt jedoch im positiven Bereich. Damit hat sich der Aufwärtstrend der Konjunkturaussichten leicht abgeschwächt. Die Konsumenten gehen offenbar davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft zwar in einer Phase der Erholung befindet, die in den kommenden Monaten jedoch eher verhalten sein dürfte. Somit könnten kleinere Rückschläge nicht ganz ausgeschlossen werden.
Die Einkommenserwartung muss nach vier Anstiegen in Folge und einem Zwei-Jahres-Hoch im vergangenen Monat erstmals wieder einen Rückgang hinnehmen. Der Indikator weist aber nach wie vor ein überaus hohes Niveau auf. Mögliche Gründe für den Rückgang liegen den Konsumforschern zufolge zum einen in den etwas weniger optimistischen Konjunkturaussichten der Verbraucher. Auf der anderen Seite dürften die im August angestiegenen Preiserwartungen der Konsumenten auch eine Rolle gespielt haben. Vor allem durch höhere Nahrungsmittelpreise habe sich die Inflationsrate in Deutschland im Juli auf 1,9 Prozent erhöht, nachdem sie im Juni noch bei 1,8 Prozent und im Mai bei 1,5 Prozent lag.
Weiterhin ausgeprägte Konsumlaune
Trotz rückläufiger Konjunktur- und Einkommenserwartungen bleibt die Konsumlaune der Bundesbürger ungebrochen. Nach Zuwächsen im Vormonat legt die Konsumneigung im August noch einmal zu und erreicht den höchsten Stand seit Dezember 2006, als der Indikator durch Vorzieheffekte aufgrund der unmittelbar bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung Rekordstände verzeichnete. Offenbar halten es die Verbraucher nach wie vor für ratsam, größere Anschaffungen zu tätigen, betont die GfK. Vor dem Hintergrund sehr niedriger Zinsen und zuletzt einer wieder leicht gestiegenen Inflationsrate sei es für die Konsumenten noch attraktiver geworden, ihre finanziellen Mittel in größere Anschaffungen zu stecken. (GfK/asc – Foto: dm)