„Deutsche Automobilbauer müssen ihre Chance in Indien nutzen“

Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), erklärt Indien zum attraktiven Partner für die deutsche Automobilindustrie. Anlässlich der 61. Internationalen Automobil-Ausstellung Nutzfahrzeuge in Hannover diskutierten Experten die Chancen, die sich im indischen Markt bieten.

„Indien ist einer der am schnellsten wachsenden Automobilmärkte in der Welt. Seine wettbewerbsfähigen Kosten, die hohe technologische Kompetenz, gut ausgebildete Arbeitskräfte und ein stabiles Rechtssystem als verlässlicher Schutz von geistigem Eigentum verschaffen dem Land ein enormes Erfolgspotenzial und machen es gleichzeitig zu einem ernstzunehmenden globalen Wettbewerber. Wir müssen unsere Chancen dort jetzt nutzen“, erklärt Gottschalk.

Indien unterstützt 100-prozentige Direktinvestitionen aus dem Ausland, ohne dies mit lokalen Verpflichtungen der Investoren zu verbinden. Der Automobilsektor ist dereguliert und entspricht den WTO-Kriterien. Wie der indische Minister of Heavy Industries & Public Enterprises, Sontosh Mohan Dev erklärt, plant die Regierung, eine halbe
Milliarde US-Dollar in die Errichtung von sechs F+E-Zentren in den automobilen Clustern des Landes sowie der größten Teststrecke der Welt zu investieren. Außerdem, so betonte der Minister, sei Indien dem WP-29-Forum der Vereinten Nationen, das sich um die weltweite Harmonisierung von automobilen Standards kümmert, beigetreten.

Der indische Automobilmarkt verzeichnete in den letzten fünf Jahren ein Produktionswachstum bei Kraftfahrzeugen von über 100 Prozent. Allein im vergangenen Jahr wuchs der indische Automarkt um 21 Prozent. Auch der Nutzfahrzeugmarkt entwickelt sich dynamisch: Seit 2001 hat sich die Nutzfahrzeugproduktion fast verdreifacht; bis 2008 prognostizieren Marktbeobachter zweistellige Wachstumsraten. Über 40 deutsche Zulieferunternehmen engagieren sich hier seit Jahren, der Export deutscher Teile aus Indien stieg im Jahr 2005 um mehr als 22 Prozent.

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