Von Anne-Kathrin Keller
Verlierer der Woche: Lance Armstrong
Lance Armstrong hat diese Woche alles verloren: Titel, Vertrauen, Fans, Werbeverträge und Markenwert. Anfang der Woche sperrte der Radsport-Weltverband den Ex-Radprofi und erkennt ihm alle sieben Tour-de-France-Titel ab. Kurz zuvor hat Nike seinen Ausrüstervertrag mit Armstrong aufgekündigt. Nike hatte lange an dem Radsportler festgehalten. Als der Bericht der Antidoping-Agentur USADA über Armstrongs Dopingmissbrauch veröffentlicht wurde, wurde es auch Nike zu viel. Der Sportartikelhersteller verkündete, dass Armstrong das Unternehmen ein Jahrzehnt lang getäuscht habe und darum untragbar sei. Neben Nike sprang Armstrong auch der Brillenhersteller Oakley als Großsponsor ab.
Auch persönlich könnte es für Armstrong teuer werden. Die US-Versicherungsgesellschaft SCA Promotions zahlte dem Texaner nach eigenen Angaben 12 Millionen Dollar Prämien und droht jetzt nach der Aberkennung aller sieben Toursiege mit Rückzahlungsforderungen. Die Tour-Verantwortlichen wollen zwischen 1999 und 2005 gezahlte Siegprämien in Gesamthöhe von etwa drei Millionen Euro zurück. Seine Fans fangen Armstrong in dieser Situation nicht auf: Selbst hart gesottene Unterstützer wenden sich von Armstrong ab. Die Marke Armstrong hat ihr Vertrauen verspielt.
Werbeclip der Woche: Der Viralerfolg der 007-Kampagne von Coke Zero
Sich einmal wie James Bond fühlen – das ermöglicht Coke Zero in einem der witzigsten Spots des Jahres. In bester 007-Manier scheucht Coke Zero Passanten durch den Bahnhof von Antwerpen. Das Ziel: Skurrile Hindernisse meistern und sich am Ende Tickets für die Weltpremiere des neuen James Bond Films zu sichern. Die Kampagne „Unlock the 007 in you“ kommt von der belgischen Agentur Duval Guillaume Modem und wurde auf Youtube schon knapp 5,5 Millionen Mal geklickt.
Bei Youtube und Facebook gingen die Diskussionen los, ob die Werbung gestellt oder real ist. Ganz egal, der Spot ist großartig und zurecht ein viraler Erfolg!
Das Produkt der Woche: I Pad Mini
Apple-Chef Tim Cook präsentierte diese Woche eine neue, kleinere Version des Apple-Tablets: das iPad mini. Es sieht aus wie das iPad3 – nur eben deutlich kleiner. Die Bildschirmdiagonale misst 7,9 Zoll. Das sind fast zwei Zoll weniger als bei allen bisherigen iPads. Damit ist es klein genug, um mit den deutlich günstigeren und ebenfalls kleineren sieben Zoll großen Konkurrenzprodukten von Google, Amazon und Samsung mithalten zu können. Denn das iPad mini ist doch noch um so viel größer, dass es mehr Arbeitsfläche und Komfort als die Konkurrenz bieten kann. Ob es allerdings den gleichen Kultstatus erreichen kann, wie das reguläre iPad, bleibt abzuwarten.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>>Otto, Ikea oder Zalando – Wird Augmented Reality zum Rohrkrepierer?
>>>Verkaufen in 140 Zeichen – E-Commerce mit Twitter
>>>Sternburg Bier gewinnt den ersten deutschen TNS Fanpage Award
>>>Wie Philip Morris mit Marlboro, L&M und Chesterfield die Jugend verführt
Markendehnung der Woche: Harald Glööckler verkauft Fertighaus
Auch das noch: Wohnen wie Glööckler in Glanz und Gloria. Jetzt verkauft der Modeschöpfer Harald Glööckler Fertighäuser. 230 Quadratmeter Wohnfläche bietet das „Petit Palais“. Aufgeteilt in sieben Zimmer, drei Bäder und eine Küche. 400.000 Euro soll Fertighaus kosten. Geschäftsmann Glööcker soll es im ersten Jahr 22,5 Millionen Euro einbringen. Der skurrile Modedesigner verkauft neben Kleidung, Schmuck, Tapeten, Möbel, Hundeaccesoires und Pralinen. Was er anfasst, wird in der Regel zum Erfolg. Mit der Marke Glööckler werden wohl auch Fertighäuser hip und pompöös.