Auf den Plätzen vier, fünf und sechs folgen mit McDonald’s, Microsoft und Coca-Cola weitere US-Unternehmen. Das einzige Unternehmen unter den Top 10, das nicht aus den USA stammt, ist der chinesische Telekommunikations-Provider China Mobile mit einem Markenwert von 47 Milliarden Dollar auf Platz 10. Im siebten Jahr in Folge veröffentlicht Millward Brown seine Markenwertstudie „BrandZ Top 100“. Sie analysiert im Auftrag des Medienkonzerns WPP auf Basis von Finanzkennzahlen sowie Daten der Markt- und Verbraucherforschung die weltweit wertvollsten Marken.
Den Ergebnissen zufolge steigert das US-Technologieunternehmen Apple den Markenwert gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent und verteidigt damit die 2011 erklommene Spitzenposition im Ranking. „Apple hat seinen Status als Luxus- und Lifestyle-Marke zuletzt exzellent gepflegt und stetig erneuert“, sagt Dr. Bernd Büchner, Geschäftsführer von Millward Brown in Deutschland, über den Primus des Rankings. Doch auch Apple müsse sich harter Konkurrenz erwehren und sehe sich zukünftig verstärkt dem Wettbewerb von Samsung ausgesetzt. Auch dank des Erfolgs der mobilen Geräte aus der Galaxy-Reihe habe Samsung einen Markenwert von 14,1 Milliarden US-Dollar erreicht und sich vielfach als coole, preisgünstige Alternative zu iPhone und iPad positioniert.
Die höchste Wertsteigerung aller Marken hat Facebook zu verzeichnen. Das soziale Netzwerk schraubt seinen Markenwert gegenüber 2011 um 74 Prozent in die Höhe auf nun 33,2 Milliarden Dollar. Damit springt Facebook von Platz 35 im Vorjahr auf Platz 19 im aktuellen Ranking. Wie Büchner erklärt, hat der Gesamtwert der 100 wertvollsten Marken im BrandZ-Ranking zwischen 2006 und 2012 um 66 Prozent zugelegt und beträgt heute 2,4 Billionen US-Dollar. Mit Blick auf die vergangenen Jahre zeige sich, dass starke Marken nicht nur einen Preisaufschlag rechtfertigten oder das Neugeschäft ankurbelten, sondern auch eine entscheidende Stütze für eine nachhaltig erfolgreiche Entwicklung in politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeiten seien.
Acht deutsche Marken aus den Sektoren Telekommunikation, Technologie, Automotive, Logistik sowie Einzelhandel finden sich in diesem Jahr unter den 100 wertvollsten Marken der Welt. Die Deutsche Telekom fällt gegenüber 2011 zwar einen Rang zurück, bleibt auf Platz 20 allerdings erneut die wertvollste deutsche Marke. Von den europäischen Marken unter den Top 100 ist nur Vodafone (Platz 12) wertvoller als die Telekom. Der Markenwert des Bonner Telekommunikationsunternehmens gibt um zehn Prozent nach. Mit Blick auf die Entwicklung einiger internationaler Konkurrenten fällt die Negativentwicklung bei der Telekom jedoch noch moderat aus: Movistar bricht um 37 Prozent ein, China Mobile sowie Telcom Italia um jeweils 18 Prozent und Orange verliert 13 Prozent – der gesamte Sektor gibt im Schnitt sieben Prozent nach.
SAP bleibt die Nummer 2 in Deutschland: Der Markenwert des Walldorfer Softwareherstellers sinkt zwar um ein Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar – doch verglichen mit der Entwicklung des Konkurrenten Oracle (minus 16 Prozent) ist das Ergebnis gut. Die wertvollste Automarke der Welt kommt in diesem Jahr wieder aus Deutschland: BMW steigert seinen Markenwert um satte zehn Prozent auf 24,6 Milliarden Dollar und nimmt damit Toyota (21,7 Milliarden) die Spitzenposition ab. Auch die anderen deutschen Autohersteller legen an Wert zu: Mercedes-Benz auf Platz 46 gewinnt fünf Prozent hinzu (16,1 Milliarden) und Volkswagen steigert den Markenwert um 15 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar und schafft damit den Sprung in die Top 100 (Platz 95). Mit plus 23 Prozent den größten Wertzuwachs unter den zehn weltweit stärksten Automarken verbucht Audi. Der Sprung unter die 100 wertvollsten Marken der Welt gelingt den Ingolstädtern (Markenwert 4,7 Milliarden Dollar) jedoch nicht.
Der Markenwert von Aldi ist im Vergleich zu 2011 um ein Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar gewachsen – damit verbessert sich der Discounter um sieben Plätze auf Rang 87 im aktuellen Ranking. Weitere deutsche Marken unter den Top 100 sind Siemens und DHL. Der Markenwert von Siemens gab gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent nach und beträgt nun 10,6 Milliarden Dollar (Platz 73). Als achte deutsche Marke belegt DHL als Neueinsteiger mit einem Markenwert von 7,6 Milliarden Dollar Platz 100. Unter den Ergebnissen der Studie, die Millward Brown hervorhebt, findet sich auch der Hinweis, dass Marken mit Frauen im Vorstand überragende Ergebnisse erzielen. Marken mit Frauen in der Vorstandsetage seien ganz besonders erfolgreich: 77 der 100 weltweit wertvollsten Marken hätten ein weibliches Vorstandsmitglied. Der durchschnittliche Wert dieser Marken betrage 27 Milliarden Dollar und das Wachstum über fünf Jahre hinweg liege bei 66 Prozent. Marken, die keine Frau im Vorstand haben, kämen dagegen gerade mal auf die Hälfte des Werts und seien über fünf Jahre hinweg nur um sechs Prozent gewachsen.