Abercrombie & Fitch: Schluss mit Sixpack und Model-Look

Ein radikaler Imagewechsel: Ab sofort werden Sie bei Ihrem Einkaufsbummel zu Abercrombie & Fitch keine nackten Männer am Laden-Eingang vorfinden. Nun dürfen auch Menschen mit Nasenring und Eyeliner bei A&F arbeiten. Christos Angelides, A&F-Markenchef will die Marke retten und setzt deswegen auf ganz neue Maßstäbe
Dieses Bild gehört der Vergangenheit an. Nackte Männer wird es diesen Sommer bei A&F nicht mehr geben (© dpa 2015)

„Wir müssen wieder die Kunden in den Mittelpunkt der Unternehmens setzen „, sagte Christos Angelides, A&F-Markenchef. Angelides ist auch als potenzieller Nachfolger des im Dezember abgetretenen A&F-Gründers und Ex-CEO Mike Jeffries im Gespräch.

Auf zu neuen Ufern

Nun wagt das Unternehmen, zu dem auch die Kette Hollister gehört, einen radikalen Bruch mit seiner Vergangenheit: Am Freitag kündigte Abercrombie & Fitch an, künftig auf „sexualisiertes Marketing“ zu verzichten. Die Waschbrett-„Models“ am Eingangsbereich der Stores werden mit sofortiger Wirkung abgeschafft. Dazu muss das Ladenpersonal künftig nicht mehr attraktiv sein. Dies berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Außerdem sollen sie sich individueller kleiden dürfen, die Frisur ihrer Wahl tragen, und sie bekommen einen neuen Titel: „Markenvertreter“ heißen sie demnächst.

Die Launen des Mike Jeffries

Mike Jeffries machte Abercrombie in seiner 22-jährigen Herrschaft zu einer globalen Marke – 965 Filialen in mehr als 20 Ländern. Doch in den letzten Jahren sank der Umsatz rapide, dazu wurde sein Führungsstil in Frage gestellt. Er diktierte das Verhalten und die Kleidung der Mitarbeiter und brachte seine Philosophie in einem berüchtigten Interview auf den Punkt: Sein Publikum müsse „cool“, „attraktiv“ und „gut drauf“ sein. Und viele Leute, gehörten halt nicht dazu. Bis letztes Jahr wurde kein einziges schwarzes Kleidungsstück verkauft.