Zeitungsredakteure, Finanzbeamte, Juweliere: Diese Jobs sind vom Aussterben bedroht

Hilfe, ein Algorithmus klaut meinen Job: Schon heute könnten Computer die Jobs von 4,4 Millionen Deutschen problemlos ersetzen. Auch in den USA sterben Jobs. Darunter: Juweliere, Finanzbeamte, Redakteure und Briefträger.

Finanzbeamte

Die Digitalisierung in der Arbeitswelt schreitet voran. Bereits heute sind die Jobs von 15 Prozent der Deutschen ersetzbar. In konkreten Zahlen heißt das: 4,4 Millionen Jobs könnte schon heute eine Software oder ein Roboter erledigen. Das belegen Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus dem Dezember letzten Jahres. Demnach lassen sich (kognitive) Routineaufgaben wie in der Buchhaltung oder manuelle Routinejobs wie das Sortieren von verschiedenen Dingen durch Computer erledigen.

Die US-Jobdatenbank Career Cast hat, basierend auf dem jährlich erscheinenden Job-Report von Career Cast und Daten der US-Behörde für Arbeitsstatistik, zehn Berufe identifiziert, die in den nächsten Jahren verschwinden werden. Einer davon ist der des Finanzbeamten: Elektronische Steuererklärungen und Prüfsysteme bei den Behörden machen ihn in der Zukunft überflüssig. Bis 2022 werden laut der Studie vier Prozent weniger Finanzbeamte eingestellt.

Versicherungsmakler

Auch die klassischen Versicherungsmakler sind vom Aussterben bedroht. Die Mehrheit sucht ihre Policen über Vergleichsportale im Netz und schließt die Verträge auch gleich online ab. Bis 2022 wird die Nachfrage nach diesen Jobs um sechs Prozent sinken. Im Ranking ergibt das Platz neun.

Maschinenführer

Auch in den Fabriken ist die Automatisierung noch längst nicht abgeschlossen. Maschinen verdrängen dort weiterhin Menschen. Bis 2022 werden etwa sechs Prozent weniger Arbeiter gesucht, die Standbohrmaschinen bedienen.

Flugbegleiter

Laut Career Cast werden bis 2022 sieben Prozent weniger Flugbegleiter eingestellt. Damit landen sie auf Rang sieben dieser traurigen Liste. Die Gründe für den Rückgang sehen die Studienautoren in weniger Flügen und Fusionen in der Luftfahrtbranche. Diese Veränderungen würden anhalten und sich negativ auf die langfristigen Einstellungen auswirken.

Juwelier

Auch der Schmuckhandel verlagert sich – bis auf das sehr hochpreisige Luxussegment – immer mehr ins Internet. Das bekommen auch Juweliere zu spüren, wie der careercast-Bericht zeigt. Die Nachfrage nach den Goldkundigen werde sich bis 2022 um zehn Prozent verringern. Im Ranking stehen Juweliere damit auf Platz sechs der am meisten bedrohten Jobs.

Holzfäller

Technologische Neuerungen in der Holzindustrie sowie der zurückgehende Bedarf an Papier machen den Holzfällern ihren Job streitig. Um neun Prozent soll die Nachfrage nach ihnen bis 2022 einbrechen.

Zeitungsredakteur

Schwindende Auflagen, rückläufige Werbeeinnahmen – die Zeitungsbranche befindet sich seit Jahren im Niedergang. Selbst einst finanzstarke Verlage müssen Personal einsparen. Online-Auftritte ersetzen schrittweise klassische Zeitungen. Der Printredakteur verabschiedet sich nach und nach – 13 Prozent weniger Einstellungen sind für den amerikanischen Markt bis 2022 prognostiziert.

Landwirte

Die schmerzende Bronzemedaille in diesem Ranking geht an die Bauern. Sie werden immer weniger, da neue Maschinen Arbeiter ersetzen und weil sich das Geschäft für viele kleine Höfe nicht mehr lohnt. Ihre Zahl wird sich deshalb bis 2022 um 19 Prozent reduzieren, so die Prognose.

Zählerableser

Diese Berufsgruppe, die im Auftrag von Stadtwerken oder Energiekonzernen Strom-, Wasser- und Gaszähler abliest, ist einer der am stärksten vom Aussterben bedrohten Jobs. Career Cast rechnet mit einem Rückgang von 19 Prozent bis 2022. Der Grund: Neue Messgeräte übermitteln den Versorgern die Daten der Verbraucher automatisch, ohne dass jemand den Zählerstand ablesen muss.

Briefträger

Nur diese Berufsgruppe trifft es noch schlimmer. Career Cast rechnet mit einem Einstellungsrückgang von 28 Prozent bis 2022. Die Briefträger fallen der zunehmenden Online-Kommunikation zum Opfer. Wer schreibt schon noch Postkarten, wenn er auch einen Urlaubs-Selfie per Whatsapp schicken kann? Oder wer geht extra zum Briefkasten, wenn er seinen unterschrieben Mietvertrag auch einscannen und per E-Mail versenden kann?