Zehn Beispiele für intelligente Software, die unsere Arbeit erleichtern wird

Macht künstliche Intelligenz uns die Arbeit leichter? Laut einer Umfrage von TNS Infratest haben die meisten Deutschen keine Angst, dass Roboter ihnen den Job wegnehmen. Im Futuregram „Artificial Co-Working“ zeigen Trendforscher, wie intelligente Software die Arbeit verändern wird. Hier zehn Beispiele.

1. KI sagt Lebenserwartung voraus

Forscher der University of Adelaide haben eine künstliche Intelligenz entwickelt, die computertomografische Bilder des Brustkorbs von Testpersonen analysiert und so künftige Erkrankungen erkennt. Dadurch kann das Programm die Sterbewahrscheinlichkeit der Person innerhalb der nächsten fünf Jahre mit 69-prozentiger Sicherheit und damit ähnlich präzise wie ein Mediziner vorhersagen. Das Erkennen von Krankheiten und das Erstellen von Prognosen war bislang Personen mit umfangreicher medizinischer Ausbildung vorbehalten.

2. Software ersetzt Bauchgefühl von Richtern

Der US-Bundesstaat New Jersey wendet seit Anfang 2017 eine Software an, die dabei helfen soll, zu entscheiden, ob ein Straftäter vor Prozessbeginn auf Kaution freigelassen werden soll. Statistiken beweisen, dass diese Entscheidungen oft auf das Bauchgefühl der zuständigen Richter zurückzuführen sind. Der Algorithmus „Public Safety Assessment“ bezieht die Daten von 1,5 Millionen Fällen in den USA ein, evaluiert das Risiko, das die jeweilige Person darstellt, und gibt Richtern eine Entscheidungshilfe an die Hand.

3. Vervoe führt Bewerbungsgespräche

Die Plattform des australischen Start-ups Vervoe ersetzt aufwendige Bewerbungsgespräche durch ein automatisiertes System und testet mehrere Bewerber gleichzeitig. Vervoe verfügt über vorgefertigte Interviewskripts in verschiedenen Formaten, etwa Video oder Audio, die die Unternehmen samt Stellenangebot veröffentlichen können. Nach Abschluss der Bewerbungsrunde, bei der ungeeignete Bewerber vorselektiert werden, erhält das Unternehmen unbegrenzten Zugriff auf alle Interviews und kann diese schnell und unkompliziert sichten.

4. „Doktor“ Watson diagnostiziert Herzklappenfehler

IBM bringt seine Watson-Technologie nun erstmals in Krankenhäusern bei der bildgebenden Diagnostik von Herzklappenfehlern zum Einsatz. Die Watson-Technologie soll die Ärzte bei der schwierigen Diagnose unterstützen, indem sie Arztberichte abruft, sie mit anderen relevanten medizinischen Daten vergleicht und schließlich die Aufnahmen vom Herzen des Patienten analysiert.

5. Audrey überwacht die Feuerwehr

Das Jet Propulsion Laboratory der Nasa und das Department of Homeland Security arbeiten an einem auf künstlicher Intelligenz basierenden System, das Informationen aus der Umgebung sammelt und in Echtzeit an Feuerwehrmänner übermittelt. „Audrey“ ist mit dem Internet der Dinge vernetzt. So kann das System sich mit tragbaren Sensoren und mit an Schutzhelmen befestigten Bildschirmen verbinden. Dabei werden Daten wie die Temperatur, das Austreten gefährlicher Gase und die GPS-Standorte aller Feuerwehrleute in Echtzeit angezeigt. „Audrey“ soll somit für mehr Sicherheit bei der gefährlichen Arbeit sorgen.

6. Software findet neue Medikamente

Das Start-up Atomwise hat die Software „AtomNet“ entworfen, die Molekularstrukturen mit Potenzial für medizinische Wirkstoffe analysieren kann. Die gewonnenen Daten helfen zu erkennen, wie verschiedene Moleküle miteinander reagieren und sich aneinanderbinden. Auf diese Weise könnte die initiale Phase des systematischen Ausprobierens neuer Medikamente drastisch verkürzt und Forschungskosten könnten gesenkt werden.

7. Flippy brät Burger

Die Fast-Food-Kette CaliBurger hat gemeinsam mit Miso Robotics den robotischen Küchenassistenten „Flippy“ entwickelt, der das Fleisch für Hamburger brät und aus seiner Erfahrung lernt. Das System besteht aus einem Wagen auf Rädern und einem sechsachsigen Arm. Dieser Arm verwendet abnehmbare Werkzeuge für die unterschiedlichen Arbeitsschritte. Mit Hilfe von Sensoren an der dem Grill zugewandten Seite erstellt der Roboter thermale Daten und 3D-Daten. Mehrere Kameras ermöglichen es ihm, seine Umgebung zu sehen. Wenn Soßen und Käse hinzuzugegeben werden und das fertige Produkt eingepackt wird, informiert der Roboter die CaliBurger-Mitarbeiter.

8. Butler Charley bedient Luxus-Bewohner

Das kalifornische Robotikunternehmen Savioke hat einen intelligenten Roboterbutler entwickelt, der jetzt unter dem Namen Charley erstmals auch in einem Luxuswohngebäude eingesetzt werden soll. Die Bewohner können über iPads ihre Bestellungen an Charley übermitteln. Trifft eine Lieferung am Empfang ein, übergibt ein Mitarbeiter die Ware an den Roboter und teilt ihm mit, wo er sie abliefern soll. Charley setzt sich dann in Bewegung und fährt eigenständig bis zur richtigen Wohnungstür.

9. Valcri jagt Verbrecher

Ein Forscherteam der Middlesex University hat das System „Valcri“ entwickelt, das die Kriminalpolizisten in Zukunft bei ihrer Arbeit unterstützt. Das System soll bei der Verbrechensaufklärung etwa die mühsame und zeitaufwendige Suche nach ähnlichen Fällen innerhalb weniger Sekunden durchführen und die Ergebnisse anschließend visualisieren. Um plausible Ermittlungsvorschläge machen zu können, scannt das System Millionen von Polizeiverhören, -bildern und -videos und sucht nach Verbindungen, die für den aktuellen Fall relevant sein könnten.

10. Coded Couture schneidert das perfekte Kleid

Google hat in Kooperation mit der Marke Ivyrevel des schwedischen Bekleidungshauses H & M die App „Coded Couture“ entwickelt. Diese erstellt anhand des Datenprofils der Nutzerin individuelle Kleidungsstücke. Dazu zeichnet die App zunächst sieben Tage lang Standorte, Wetterdaten und die körperliche Aktivität der Nutzerin auf. Unter Berücksichtigung dieser Daten wird dann ein Outfit erstellt, das am besten zum Leben der Nutzerin passt.