Top-Studie: Beim Fashionkauf im Web sind Münchner die Trendsetter

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 1: Jeder vierte Besuch im Online-Fashion-Shop stammt aus Bayern

Schick, schicker, Bavaria. Nirgendwo sonst in Deutschland sind die Konsumenten so modebewusst wie in Bayern – und hier speziell in München. Das belegt jetzt eine aktuelle Online-Auswertung der Performance-Marketing-Agentur AnalyticaA. Sie zeigt: Jeder vierte Besuch (23 Prozent) in einem Online-Fashion-Shop in Deutschland stammt von einem Konsumenten aus dem Freistaat. Bayern ist damit Spitzenreiter was Mode im Web betrifft, erst knapp dahinter folgt Nordrhein-Westfalen (22 Prozent). Bemerkenswert, weil NRW mit rund 18 Millionen Einwohnern deutlich mehr potenzielle Kunden stellt als der Freistadt (knapp 13 Millionen Menschen). Weit hinter den beiden platziert sich Baden-Württemberg: Gerade mal jeder achte Besuch in einem Online-Shop ist im Jahresdurchschnitt auf einen Konsumenten aus dem Ländle zurückzuführen (12 Prozent). In Summe stellen die User in den drei Bundesländern somit deutlich über die Hälfte (57,2 Prozent) aller Shopping-Sessions.

Und auch im Städte-Ranking, so zeigt das „Online Fashion Panel“ von AnalyticaA, belegt eine bayerische Stadt den Spitzenplatz: 7, 6 Prozent aller Besuche in den Web-Shops im Bereich Mode kommen im Jahresdurchschnitt aus München, erst dahinter folgen Berlin (6,5 Prozent) und Hamburg (4,7 Prozent). Insgesamt stellen die Konsumenten in den drei Großstädten 18 Prozent des gesamten Traffics – obwohl dort nur 8,2 Prozent der deutschen Bevölkerung leben. „Die Ergebnisse liefern E-Commerce-Anbietern wertvolle Insights, ihre Marketing-Aktivitäten effizienter und damit besser auszusteuern“, so Thomas Less, Managing Partner bei AnalyticaA, „mit gezieltem Geo-Targeting können sie Streuverluste bei Branding- und Awareness-Kampagnen vermeiden und dennoch überproportional viele kaufkräftige User erreichen.“

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Am meisten wird zu Weihnachten gekauft? Falsch! Besonders aufmerksam und kaufwillig steuern die deutschen User die Online-Fashionshops übrigens im dritten Quartal an. 6,7 Seiten pro Besuch riefen sie im Durchschnitt vergangenes Jahr bei einem solchen virtuellen Modeshops auf – im Jahresmittel sind es sonst 6,3 Seiten. Entsprechend ist auch die Abbruchrate derjenigen, die nach nur einem Seitenaufruf den Shop wieder verließen, im Herbst am niedrigsten: von Juli bis September tun dies 37,0 Prozent aller User – sonst sind es 38,6 Prozent.

Der Blick auf die Conversion Rates, also die tatsächlich generierten Käufe in Relation zu den Sessions, belegt ebenfalls, dass die Käufer vor allem im dritten Quartal in Shoppinglaune sind. Hier legt der Wert bei 1,9 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Quartal sind dies noch 1,7 Prozent. Erstaunlicherweise offenbart sich hier noch ein Ost-West-Gefälle: In den meisten westlichen Bundesländern liegt die Conversion Rate zwischen 1,5 und 2,1 Prozent. Die Spitzenreiter liegen dagegen im Osten: Sachsen-Anhalt hat mit vier Prozent die höchste Conversion Rate, gefolgt von Sachsen und Brandenburg mit jeweils 2,4 Prozent. Das heißt: In den fünf östlichen Bundesländern steuern die Konsumenten die Shops offenbar einen Tick gezielter an als im Westen.

Hintergrund: Für die Analyse wertete Analytica auf Basis von Google Analytics das Surfverhalten in mehr als 40 Fashion Online-Shops in Deutschland mit einem Jahresumsatz zwischen 300.000 Euro und zehn Millionen Euro aus. Weitere Zahlen des AnalyticaA Online Fashion Panels für das Jahr 2017 finden Sie hier

Top 2: Der Onlinehandel im Visier der Abmahnindustrie

Während Abmahnungen wegen wettbewerbswidrigem Verhaltens von Konkurrenten legitim sind, geht die Tendenz im Onlinehandel zur Geschäftemacherei. Laut des jüngsten Berichts des Händlerbunds steigt die Zahl der Abmahnungen im Onlinegeschäft von Jahr zu Jahr stetig. 2017 erhielten demnach bereits 28 Prozent der Händler mindestens eine Abmahnung. Wie unsere Infografik zeigt, gaben 43 Prozent der Befragten an, durch die Abmahnungen seien Kosten bis zu 500 Euro angefallen, bei weiteren 43 Prozent lagen die Kosten darüber.

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Einerseits lässt der steigende Konkurrenzdruck Onlinehändler gegen Mitbewerber vorgehen. Anderseits hat sich auch in diesem Geschäftsbereich eine regelrechte Industrie etabliert und hinter vielen Abmahnungen stecken mittlerweile spezialisierte Anwälte und sogar Abmahnvereine, die gezielt auch nach nichtigen Verstößen wie fehlerhaften Impressen oder Tippfehlern suchen, um damit Kasse zu machen. Was als ein außergerichtliches System zum Erhalt des Wettbewerbs gedacht war, trägt nun mitunter zur Verzerrung des Wettbewerbs bei, denn vor allem die Betreiber kleinerer Onlineshops nehmen Schaden.

Top 3: Vom Missionar zum Stil-Inspirator – das sind die sechs Influencer-Txpen

Influencer sind die neuen Superstars des Internets. Um mit ihnen erfolgreich zusammenarbeiten zu können, müssen Unternehmen wissen, wie die Helden der Generationen Y und Z ticken, welche Influencer zu ihnen passen und in welcher Form sich eine Kooperation anbietet. Die Agentur Oliver Schrott Kommunikation und das Marktforschungsinstitut concept m haben diese Fragen auch aus psychologischer Sicht untersucht und beantwortet. Die spannenden Insights und nützliche Empfehlungen fasst OSK jetzt in einem Influencer-Guide zusammen, concept m steuert die Studie bei.

Neue Typisierung: Influencer besetzen ihre eigene Nische Die inhaltliche Bandbreite, die Influencer abdecken, ist enorm. Denn jeder digitale Meinungsbildner hat seinen individuellen Stil und besetzt eine eigene Nische. Jeder ist Experte für ein bestimmtes Thema. Ob Comedyshow, Wissensmagazin oder Fachzeitschrift – Influencer machen klassischen Medienformaten oft Konkurrenz. Sie lassen sich thematisch in sechs Typen einteilen, die Unternehmen kennen sollten:

• schwelgerische Stil-Inspiratoren

• Selbstdarsteller/Unterhalter

• Erklärer

• Experten

• Coaches

• Missionare

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Die Psychologie hinter den Influencern haben OSK und concept m in zwei Publikationen aufbereitet: Der Influencer-Guide von OSK widmet sich auf knapp 100 Seiten schwerpunktmäßig den kommunikationspraktischen Insights der Studie und enthält eine umfassende psychologische Auswertung, konkrete Anwendungsbeispiele und vertiefende Experten-Interviews (erhältlich als E-Book). Die Studie von concept m unter dem Titel „Influencer – die neue Kraft im Marketing“ ist als Booklet sowohl gedruckt wie auch digital erhältlich und vertieft auf 60 Seiten

Top 4: Deutsche Luxusmarken bestechen durch Perfektion und Ästhetik

Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Transformation: Deutscher Luxus besticht nach wie vor durch Perfektion und traditionelle Wertigkeit. Doch der Blick in die Zukunft ist wichtig: Die größte Studie „Die deutschen Luxusmarken“ liefert Einsichten rund um Zukunft, Beständigkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Luxusmarken.

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Bereits zum siebten Mal seit 2005 haben die Münchener Markenberatung Bieslaski & Company (B&C) und die Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) deutsche Luxusmarken untersucht und ein Ranking der Top 30-Unternehmen erstellt. Zentrales Ergebnis: Es ist höchste Zeit zum Umdenken in der Branche. „Traditionelle Gewohnheiten werden durch den Übergang zur Generation X, Y und Z zunehmend auf den Kopf gestellt“, weiß Initiator der Studie und Managing Partner bei B&C, Alexander Biesalski. Die Deutschen Luxusmarken müssen jetzt dem einhergehenden Wertewandel und den Bedürfnisveränderungen gerecht werden. Laut Johannes Spannagl, Studienautor und Managing Partner bei W&P, sei dabei die größte Herausforderung, Bestehendes und Neues sowie Tradition und Transformation in Einklang zu bringen. Dass dieser Spagat möglich ist, zeigen Marken aus der Schmuckbranche oder der Unterhaltungselektronik. Durch eine innovative Kundenansprache und ein aktives Markenerlebnis konnten sowohl neue Zielgruppen erreicht, als auch bestehende gehalten werden.

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Im Rahmen der Studie haben 192 Experten aus Branchen- und Fachverbänden, der Fachpresse und dem Luxusfachhandel 88 Unternehmen aus Branchen wie Mode, Uhren und Schmuck, Automobile, Wohnen und Ambiente, Unterhaltungselektronik, Fotografie, Hotel, Porzellan und Besteck sowie Schreib- und Papierwaren identifiziert und bewertet. Die Auswertungen der Einzelstimmen münden im Deutschen Luxusmarkenindex. Um in die Bewertung aufgenommen zu werden, hatten die Unternehmen folgende Kriterien zu erfüllen: Sie mussten als deutsche Marke wahrgenommen werden und/ oder eine deutsche Historie haben, im Luxussegment positioniert sein sowie einen Jahresumsatz aufweisen der größer als 10 Millionen Euro ist.

Erfahren Sie mehr über die Kernergebnisse der Studie 2018 und das gesamte Ranking: Zum Studienband