Lexus vorne, aber außerhalb der Wertung

Der internationale Marktbeobachter "Jato Dynamics" aus Limburg analysiert in seiner Studie "A Review of CO2 New Car Emissions across Europe 2011" insgesamt 21 europäische Märkte und zeigt dabei, dass acht Hersteller bereits das Ziel der Europäischen Union von 130 g/km für 2015 erreicht haben. Den größten Fortschritt bei den CO2-Emissionen hat allerdings eine Marke zu verzeichnen, die gar nicht unter den Top 20 der Volumenhersteller auftaucht. Lexus konnte seine Reduktion um 28 Prozent von vormals 166,7 auf 120 g/km vor allem der Einführung eines kleinen Hybridmodells verdanken.

Der durchschnittliche CO2-Emissionswert von Europas Neuwagen ist im vergangenen Jahr von 140,9 in 2010 auf 136,1 g/km in 2011 zurückgegangen. Nach Angaben von Jato sind fast 30 Prozent der Neuzulassungen als CO2-arm eingestuft, was einem Wert zwischen 101 und 120 g/km entspricht.

Fiat habe auch im letzten Jahr die Liste der Volumenmarken mit einem durchschnittlichen CO2-Level von 118,2 g/km angeführt. Den zweiten Platz belegte erstmals Seat mit einem Wert von 125,2 g/km. Der vormals Zweitplatzierte, Toyota, fiel auf den vierten Rang zurück.

Obwohl die deutschen Premiummarken Audi, BMW und Mercedes einen Fortschritt bei der volumengewichteten CO2-Reduktion in Europa aufweisen, bemängelt Jato, bleiben ihre durchschnittlichen CO2-Emissionwerte bei hohen 146,2, 149,3 bzw. 162,4 g/km.

„Die Hersteller haben ein Interesse daran, ihre Emissionsziele zu erreichen wie auch ihre größeren, rentableren Fahrzeuge zu verkaufen“, sagt Gareth Hession, Vizepräsident von Jato Research: „Bei nur noch drei Jahren Zeit um die Ziele bis 2015 zu erreichen, ist das ein schwieriger Drahtseilakt.“

In den B- und C-Segmenten, auf die zusammen etwa die Hälfte des Gesamtmarktes entfällt, konnten die CO2-Emissionen nach Angaben der Marktforscher weiter reduziert werden. Dabei sanken die Werte im B-Segment auf einen Durchschnitt von 120,9 g/km und die Fahrzeuge im C-Segment schafften 130,2 g/km.

Auch viele Hersteller von Luxus- und Sportwagen können auf eine positive Entwicklung verweisen. So ist z.B. Aston Martin im letzten Jahr eine Reduzierung der Klimagasemissionen um 10,2 Prozent gelungen.

„Die Hersteller großer und starker Fahrzeuge geraten zunehmend unter Druck, mehr im Bereich CO2-Reduzierung zu tun“, erklärt Gareth Hession: „Allerdings sollten wir die Fortschritte, die bereits erzielt wurden, nicht einfach vergessen, denn Ferrari beispielsweise hat seine CO2-Durchschnittswerte seit 2007 um über 25 Prozent gesenkt.“

Portugal konnte seine Position danach als das Land in Europa mit den geringsten Emissionen behaupten, während die Schweiz das einzige Land mit Durchschnittsemissionswerten von über 150 g/km geblieben ist.

Von den fünf größten Märkten haben Frankreich und Italien ihre Durchschnittswerte erfolgreich unter die Marke von 130 g/km gedrückt. Dagegen liegt Deutschland, trotz der Reduzierung von 151,5 g/km im Jahr 2010 auf 145,6 g/km im Jahr 2011, hinter den meisten anderen europäischen Staaten.

Eine Reihe von Ländern konnte signifikante Fortschritte erzielen, so beispielsweise die Niederlande, die sich vom siebten auf den zweiten Rang verbesserte. Verantwortlich sind dafür geringere Kfz-Steuern für CO2-arme Autos. Schweden und Norwegen erreichten ebenfalls einen außergewöhnlichen Fortschritt. Sie schafften eine Reduzierung der Gesamtemissionen um 8,3 bzw. 7,2 g/km.

In Griechenland, wo Benzinerfahrzeuge den Markt beherrschen, gingen die CO2-Emissionen um fast 10 g/km zurück. Das zeigt, dass sich die Verbesserungen bei der Emissionsverringerung von Ottomotoren langsam auszahlen.

„Die Region wird auch weiterhin unterschiedliche Verbesserungen bei den CO2-Emissionen erzielen, denn Wirtschaftslage und politische Anreize tragen ihren Teil dazu bei“, fasst Gareth Hession die Situation zusammen. „Es wird interessant sein zu beobachten, wie die anhaltenden Bemühungen, die Ziele der Europäischen Gemeinschaft für 2015 zu treffen, das Gesamtniveau von allen Ländern beeinflusst.“

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