Deutsche Wirtschaft sieht Potenzial in Öko-Technik

In der schwersten Krise seit Jahrzehnten wird die Öko-Technik zum Rettungsanker für die deutsche Wirtschaft. Das belegt die laut der Wirtschaftswoche umfassendste Untersuchung der deutschen Umwelttechnik-Industrie, der Greentech-Atlas. In der Studie befragte die Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag des Bundesumweltministeriums über 1300 Unternehmen und 200 Forschungseinrichtungen.

Während in der Autoindustrie oder im Maschinenbau die Zahl der Beschäftigten in Deutschland stagniert, gäben die Unternehmen den Ergebnissen zufolge an, bis Ende 2010 bis zu 30 Prozent mehr Mitarbeiter einstellen zu wollen. Bis 2020 werde sich die Zahl der Jobs in der Greentech-Industrie von jetzt rund 1,1 Millionen sogar auf mehr als 2,2 Millionen verdoppeln. Eine ähnliche Entwicklung würden die Experten auch beim Umsatz sehen, den deutsche Unternehmen mit Umwelttechnik erzielen. Dieser soll von aktuell etwa 210 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren auf mehr als 460 Milliarden klettern.

Unternehmen der boomenden grünen Industrie haben aber nicht nur eine vielversprechende Zukunft. „Sie sind von der Krise insgesamt weniger betroffen“, sagt Torsten Henzelmann, Umwelttechnik-Experte bei Roland Berger und Autor des Greentech-Atlas. „Viele profitieren sogar von der Krise“, sagt Henzelmann, „unter anderem, weil es wieder Ingenieure und Facharbeiter am Arbeitsmarkt gibt.“ Im Vergleich zu vor zwei Jahren sei die grüne Branche sogar noch stärker gewachsen als damals vorhergesagt. Prognostiziert war eine Verdopplung der weltweiten Umsätze in der Greentech-Branche auf 2200 Milliarden Euro bis 2020. „Dieser Wert könnte jetzt schon deutlich früher erreicht sein“, sagt Henzelmann. „Umwelt-Technik-Unternehmen haben beim Umsatz je nach Segment zwischen 5 und 30 Prozent zugelegt. Unsere Prognosen haben sie damit deutlich übertroffen.“

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