Das Fernsehen bleibt wichtigstes Massenmedium

Nach Auffassung des Zukunftsforschers Professor Horst Opaschowski vom Hamburger BAT Freizeit-Forschungsinstitut ändern sich die Medientechnologien schneller als die Mediengewohnheiten der Menschen. Auch in Zukunft fahre die Masse der Konsumenten 'voll auf das TV-Programm ab'. Die Prognose der Medienbranche 'Web frisst Fernsehen' erfüllt sich nicht, erklärt der Experte.

Auf dem Wirtschaftsforum „Prominente hautnah“ der DeuKap Unternehmensgruppe in Düsseldorf erklärt Opaschowski das Fernsehen zum wichtigsten Leitmedium im Alltagsverhalten der Menschen. „Die Informationsgesellschaft bleibt eine Vision. Auch in Zukunft werden die meisten Bürger lieber konsumieren als sich informieren.“ Das Internet werde das private Leben nicht revolutionieren, sondern optimieren. Die Zukunft gehöre dem Kommunikationszeitalter. E-Communication sei wichtiger als E-Commerce, erklärt Opaschowski.

Selbst Microsoft-Chef Bill Gates beklage, dass die Verhaltensänderungen der Menschen viel langsamer verlaufen als es die Entwickler seines Hauses wahrhaben wollen. „Die Macher in den technischen Abteilungen machen die Rechnung ohne die Mitmacher. Wer glaubt, beispielsweise über UMTS einen Massenmarkt zu erschließen, setzt auf die kommenden Insolvenzen. Bei Extragebühren für neue Dienste sperren sich die Konsumenten“, warnt der wissenschaftliche Vordenker.

Bei aller Multimedialität, die zu einer Flut von neuen Informationskanälen führe, steige das Bedürfnis nach persönlichen Kontakten. „Es entwickelt sich eine Renaissance der Persönlichkeit“, glaubt Opaschowski. Und hier liegen nach seiner Auffassung die wahren Potentiale für neue Märkte. Sein Credo: Wir müssen uns stärker der Dienstleistungsökonomie zuwenden. Für Opaschowski sind Amerikaner nicht von Natur aus bessere Dienstleister, sie waren nur bereits viel früher gezwungen, sich auf Dienstleistungen umzustellen. pte

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