Die Transformation im Marketing hat es immer schon gegeben. Ein Wendepunkt war, als Heribert Meffert Ende der 1960er den Begriff Marketing einführte und die Lehre von der absatzwirtschaft weiterentwickelte. Und seitdem hat es immer wieder Einschnitte gegeben: Dialogmarketing (One-to-One) in den 1980er Jahren oder der Einzug des PCs in den 1990er Jahren waren Meilensteine. Geschichtlich einmalig ist sicherlich, dass sich das Marketing in Unterdisziplinen so stark ausdifferenziert hat, dass es zu einer Sprachverwirrung babylonischen Ausmaßes gekommen ist. Beim Blick in die Stellenanzeigen wird das sehr schnell klar.
Marketing ist die Vermittlung von Haltungen
Aktuell werden Content Marketer gesucht, wobei man eigentlich unterstellen sollte, dass Marketing immer inhaltlich ist. Und hier kommen wir auch zum Kern: Marketing ist die Vermittlung von Haltungen ins Unternehmen und in den Markt. Es geht um Wissensvermittlung, darum, Einstellungen zu erzeugen und Verhaltensabsichten zu verändern – und übrigens nicht zu manipulieren. Insofern ist Marketing Teil der Unternehmens- und Führungsphilosophie. Das ist unsere Basis, aber diese geht leider häufig in „Kanaldiskussionen“ und RoI-Betrachtungen unter. Dabei sind die Steigerung der Effizienz und die Minimierung von Streuverlusten, die mit moderner IT immer besser gelingt, wichtig. Aber es geht in erster Linie darum, Marken in den Köpfen der Verbraucher zu positionieren. Von da aus entscheiden sich alle Aktivitäten.
42. Deutscher Marketing Tag
Aus diesem Grund haben wir in der letzten Ausgabe für dieses Jahr die Grundfesten des Marketings mit neuen Erkenntnissen der Markenführung und den aktuellsten Entwicklungen im Realtime-Marketing verheiratet. Es könnte kaum besser passen, denn der 42. Deutsche Marketing Tag in Stuttgart steht unter dem Motto „Individualisierung 4.0“. Gleichzeitig wird Marketing-Papst Meffert geehrt.