„Zeitschriften haben kein Nachwuchsproblem“

Zwei kostenlose Zeitschriften liegen im Reichweiten-Ranking der Mediaanalyse weiterhin vorne: Mit 17,2 Millionen Lesern führt das monatlich erscheinende Kundenmagazin „ADAC Motorwelt“ vor dem Zeitungssupplement „Rtv“ (12,86 Millionen). Reichweitenstärkster Kauftitel ist die „Bild am Sonntag“ mit 10,57 Millionen Lesern vor dem „Stern“ mit 7,85 Millionen. Bei den aktuellen Wochenmagazinen folgen „Der Spiegel“ (6,53 Millionen) auf Rang sieben vor den beiden Burda-Titeln „Focus“ (5,17 Millionen) und „Bunte“ (4,27 Millionen), die auf den Plätzen 11 und 15 landen.

77 der 171 erfassten Zeitschriften-Titel werden jeweils von mindestens einer Million Menschen gelesen. Unter den Top 50 konnten gegenüber der MA 2011/I vier Titel prozentual zweistellig zulegen: „TV Digital“ (16.) steigert die Reichweite um 10,2 Prozent auf 4,01 Millionen Leser und „Geo“ (17.) kommt bei einem Plus von 12,7 Prozent auf 3,65 Millionen, während die Zahl der „Öko Test Magazin“-Leser (37.) um 14,3 Prozent auf 1,92 Millionen wächst und „Gesunde Magazin“ (46.) ein Plus von 13,4 Prozent 1,61 Millionen Leser bringt.

Die Bilanz für die Zeitschriften, Supplements und Wochenzeitungen fällt für die Verlage zufriedenstellend aus: Die von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) veröffentlichten Reichweiten der MA 2011 Pressemedien II bestätigen ihnen eine stabile Entwicklung. Von den 171 erfassten Titeln konnten 86 ihre Reichweite steigern oder halten, 83 müssen Einbußen hinnehmen. Neu in der MA sind die Magazine „Wunderwelt Wissen“ und „Myself“.

Die Mediengattung ist in der deutschsprachigen Bevölkerung nach wie vor stark verankert. 93 Prozent der Menschen ab 14 Jahren lesen Zeitschriften, besonders ausgeprägt tun das die Top-Verdiener (monatliches Haushaltsnettoeinkommen höher als 3 000 Euro) mit einem Anteil von 95,9 Prozent. Zum Vergleich: Unter allen Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1 000 und 1 250 Euro beträgt die Reichweite nur 89 Prozent.

Zu einer Generationenfrage wird die Zeitschriftennutzung bislang nicht, denn in allen Altersstufen ergibt sich aus der MA eine Reichweite von mehr als 90 Prozent. Zwar lässt sich daran nicht erkennen, wie viele und wie intensiv Magazine gelesen werden, doch Christian Goedecke, Vorstand Zeitschriften der ag.ma und im Hauptberuf Leiter Media Marketing und Disposition beim Spiegel-Verlag, stellt gerne fest: „Zeitschriften haben kein Nachwuchsproblem.“ rol

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